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Kernkraftwerk Tihange
Brand in nicht-nuklearem Bereich

Im belgischen Kernkraftwerk Tihange - nahe der deutschen Grenze - hat sich ein Reaktorblock automatisch abgeschaltet. Grund sei ein kurzzeitiger Brand in einem nicht-nuklearen Bereich gewesen, meldete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Betreiber Electrabel. Die Anlage Tihange steht seit längerem in der Kritik.

    Kraftwerksblöcke und dampfende Kühltürme
    Das Atomkraftwerk Tihange (dpa/picture alliance/Oliver Berg)
    Um 22.35 Uhr schaltete sich Reaktorblock 1 automatisch ab. Der Zwischenfall hatte laut dem Betreiber Electrabel keine Auswirkungen auf die Arbeiter, die Bevölkerung oder die Umwelt Zwanzig Minuten nach der Abschaltung hatte die Feuerwehr den Brand in einem Stromversorgungsgebäude gelöscht. Die letzte automatische Abschaltung von Tihange 1 liegt erst drei Monate zurück.
    Die Anlage Tihange rund 70 Kilometer westlich von Aachen steht seit längerem in der Kritik. In dieser Woche war der Reaktor Tihange 2 wieder angefahren worden. Die nordrhein-westfälische Landesregierung protestierte wegen Sicherheitsbedenken. Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) sprach von einem "Bröckel-Reaktor". Wirtschafts- und Energieminister Garrelt Duin (SPD) sagte am Dienstag in Düsseldorf: "Diese Kraftwerke genügen nicht im Geringsten unseren Sicherheitsanforderungen und stellen eine Gefährdung für die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen dar." Die Bundesregierung solle deshalb Druck auf die belgische Regierung ausüben, forderte Duin.
    (stfr/tzi)