Es sei den beiden ehemals verfeindeten Staaten gelungen, ihre Beziehungen nach dem Ende des Vietnam-Krieges 1975 auf eine neue, gemeinsame Basis zu stellen. Man habe "Misstrauen und Missverständnisse" überwunden. Diese "Reise in Richtung Versöhnung" sei von historischer Bedeutung, betonte Kerry in einer Rede in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi.
Dort wird heute mit einem Festakt an die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vor genau 20 Jahren erinnert.
Kritik an Umgang mit Menschenrechten
Kerry traf auch mit Präsident Truong Tan Sang zusammen. Der US-Außenminister forderte die Regierung Vietnams zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Das Justizwesen müsse reformiert und das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit stärker beachtet werden. Das sei die Voraussetzung für eine langfristige strategische Partnerschaft zwischen den USA und Vietnam, erklärte Kerry.
Hanoi wird immer wieder vorgeworfen, repressiv gegen die Opposition vorzugehen. Auf der Liste der Organisation Reporter ohne Grenzen zur Pressefreiheit weltweit rangiert der südostasiatische Staat regelmäßig auf den hintersten Plätzen.
Der US-Außenminister sprach sich zudem dafür aus, die Verhandlungen über das geplante Freihandelsabkommen der Pazifikanrainer-Staaten zügig abzuschließen. Die Gespräche waren in der vergangenen Woche wegen Meinungsverschiedenheiten abgebrochen worden.
Vietnam ist Kerrys letzte Station bei seiner Reise durch den Nahen Osten und Südostasien. Zuvor hatte er Ägypten, Katar, Singapur und Malaysia besucht.
(kis/tzi)