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Keyboarder Dan Nicholls
Tasten, Beats und freier Geist

Dan Nicholls begann mit Klarinette, studierte Jazzpiano und entwickelte sich zum Spezialisten für Keyboards, Synthesizer und Elektronik. Geprägt haben ihn Einflüsse von ghanaischer Balafonmusik bis Indierock: Das Porträt eines rastlos Kreativen mit extrem weitem Horizont.

Von Thomas Loewner |
    Ein gelockter, bärtiger junger Mann in buntem Hemd steht im Freien und schaut in die Kamera.
    Während des Lockdowns nahm er auf seinem Smartphone ein ganzes Soloalbum auf: Dan Nicholls (Louise Boer)
    Durch seinen Vater, einen Saxofonisten, wuchs Dan Nicholls mit Jazz auf. Daneben hat er sich mit der Musik Indiens und Westafrikas beschäftigt, experimentiert mit Video und Animation oder komponiert für Theater- und Tanzprojekte. Kooperationen verbanden ihn mit Künstlern von Squarepusher bis Arve Henriksen. In London gehört er zum LOOP Collective, gründete das beatlastige Avantgarde-Elektro-Trio Strobes und arbeitete mit der hypnotischen Band Vula Viel von Vibrafonistin Bex Burch. Zwischenzeitlich hat Dan Nicholls auch in Berlin gelebt und in einigen der innovativsten Formationen der dortigen Szene gespielt: Y-Otis, The Killing Popes oder Liun & The Science-Fiction Band. Seit 2020 besinnt er sich wieder stärker auf das Klavierspiel und lässt dabei auch seine introvertiertere Seite durchklingen.