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Wissenschaftsnetzwerk "KIRA"
KI-Experten sprechen von Gefahren, die zum Ende der Menschheit führen könnten

Das neugegründete Wissenschafts-Netzwerk für KI-Risiken "Kira" drängt auf eine schnelle Regulierung von Künstlicher Intelligenz. Sprecher Daniel Privitera sagte im Deutschlandfunk, es gebe immer bessere und stärkere KI-Modelle, die teilweise selbstständig strategisch handelten und Menschen täuschen könnten.

    Ein Mann mit Anzug hält eine Hand hoch, um einen rieseigen Roboter zu stoppen.
    Künstliche Intelligenz kann nützlich sein, birgt aber auch große Risiken, wie Experten warnen. (Getty Images / Donald Iain Smith)
    Das Problem vergrößere sich, je besser die Technik werde. Privitera warnte, dass künstliche Intelligenz große ökonomische und auch militärische Anreize schaffe. [Audio] Immer mehr Experten würden deshalb eindringlich vor Gefahren warnen, die letztlich bis zu einem Ende der Menschheit führen könnten. Künstliche Intelligenz müsse verlässlich kontrolliert und gesteuert werden, um ihre Vorteile nutzen zu können. Dabei könne sich die Menschheit keine Lücke zwischen dem Tempo des technologischen Fortschitts und der Kontrolle erlauben, betonte Privitera. Es bedürfe dabei globaler Regelungen. Diese seien zwar schwer zu erreichen, es gebe aber bereits positive Beispiele wie Abkommen zu Mindestregeln im Umgang mit Nukleartechnologie. "Kira" steht für "The Center for AI Risks & Impacts". Eine Gruppe junger Wissenschaftler hatte es jüngst gegründet.
    Generative KI kann auf Grundlage der Auswertung großer Datenmengen in Sekundenbruchteilen selbst Neues erschaffen - seien es Texte, Bilder oder auch Musik. Angesichts der kaum absehbaren Auswirkungen werden seit Monaten die Rufe nach einer Regulierung der Technologie lauter. Auch der Chef des "ChatGPT"-Entwicklers OpenAI, Sam Altman, hatte sich jüngst für ein Eingreifen von Regierungen ausgesprochen. Seit OpenAI im vergangenen Herbst ChatGPT zur freien Verfügung ins Internet gestellt hat, hat sich die Debatte über Chancen und Risiken von KI deutlich zugespitzt.
    Die EU-Kommission beispielsweise plant derzeit, dass Texte oder Bilder im Internet, die mithilfe einer Künstlichen Intelligenz geschaffen worden sind, entsprechend gekennzeichnet werden sollen. Internetnutzer sollten klar erkennen können, dass bestimmte Inhalte nicht von Menschen geschaffen worden seien, sagte die zuständige EU-Kommissarin Jourova. Sie rief Internet-Konzerne auf, den vor einem Jahr unterzeichneten freiwilligen Verhaltenskodex gegen Desinformation entsprechend zu ergänzen. Auch die G7 hatten sich bei ihrem jüngsten Gipfeltreffen in Japan darauf verständigt, eine gemeinsame Strategie zur Regulierung von KI in Angriff zu nehmen.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.