Textroboter
KI ist kreativ - aber weniger abwechslungsreich

Künstliche Intelligenz kann die Kreativität steigern, aber sie hat einer Studie zufolge Grenzen. Geschichten, die mithilfe von ChatGPT verfasst werden, ähneln sich demnach untereinander stärker, als Texte von menschlichen Autoren.

    Eine Roboterhand hält einen Stift.
    Durch Künstliche Intelligenz verfasste Geschichten sind etwas kreativer, aber auch weniger vielfältig (imago / Panthermedia / paulfleet)
    Forscher in Großbritannien gaben 300 Probanden die Aufgabe, eine Kurzgeschichte für junge Erwachsene zu verfassen. Eine Gruppe tat das ohne KI-Hilfe, eine andere mithilfe von ChatGPT, eine weitere konnte aus KI-generierten Ideen auswählen. Anschließend wurden diese Geschichten von 600 weiteren Personen nach Neuartigkeit beziehungsweise Kreativität und Nützlichkeit bewertet.
    Das Ergebnis veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin "Science Advances": War die KI beteiligt, wurden die Geschichten als etwas kreativer und etwas nützlicher bewertet als die anderen. Gleichzeitig nahm aber die Ähnlichkeit zwischen den Geschichten der Autoren, die KI nutzten, zu.
    Die britischen Forscher ziehen den Schluss, dass das zu einem Dilemma führen kann: Für Einzelne kann es ein Anreiz sein, mehr KI zu nutzen. Gleichzeitig könnte die kollektive Neuartigkeit von Geschichten dadurch weiter sinken. Das Team befürchtet eine "Abwärtsspirale". Wenn die Verlagsbranche mehr generative, KI-inspirierte Geschichten annehme, könnten diese insgesamt weniger einzigartig und einander ähnlicher werden.
    Diese Nachricht wurde am 15.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.