Auf ihrem Instagram-Kanal schrieb sie: "An alle, die sich jetzt öffnen: Ihr seid nicht allein. Wir stehen zusammen – mit jeder Stimme und jeder Erfahrung." Zusammen könne man den Turnsport zu einem Ort machen, an dem Respekt, Wertschätzung und Menschlichkeit an erster Stelle stünden.
Am Wochenende hatten angeführt von den ehemaligen Auswahl-Turnerinnen Tabea Alt und Michelle Timm mehrere Sportlerinnen Missstände am Bundesstützpunkt Stuttgart öffentlich gemacht. Alt hatte mitgeteilt, es sei "systematischer körperlicher und mentaler Missbrauch" erfolgt. Verantwortliche Trainer hätten ärztliche Vorgaben missachtet, sie habe mit Verletzungen, teilweise sogar mit Knochenbrüchen turnen müssen.
Das Verhalten ihr gegenüber sei zudem kein Einzelfall gewesen. Straftraining, Schmerzmittel, Drohungen und Demütigungen seien an der Tagesordnung gewesen. Michelle Timm schrieb von "katastrophalen Umständen" am Kunstturnforum Stuttgart. Sie denke, dass es mittlerweile bekannt sei, dass es mit dem Trainerteam im weiblichen Bereich massive Probleme gebe.
Stellungnahmen von DTB und Athletenvertretung
Der Deutsche Turner-Bund kündigte an, die Vorwürfe zu untersuchen und aufzuklären. Zudem seien Sofortmaßnahmen angestoßen worden. Ein Verbandssprecher sagte, es lägen konkrete Informationen zu möglichem Fehlverhalten der verantwortlichen Trainer vor.
Der Verein Athleten Deutschland erklärte in einer Stellungnahme, die Vorwürfe müssten "zügig aufgeklärt und aufgearbeitet werden - auch um fortwährendes Fehlverhalten und damit potenziell andauerndes Leid weiterer Athletinnen zu verhindern". Der Weg zum "angestrebten Kultur- und Strukturwandel im Sport" sei "noch lang". Weiter zeigte sich die Athletenvertretung darin bestätigt, dass das unabhängige Zentrum für Safe Sport, welches 2026 in den Regelbetrieb gehen soll, "dringend gebraucht wird". Auch die Umsetzung des kürzlich vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verabschiedeten Safe Sport Codes müsse "nun zügig, insbesondere auch im Spitzensport" vorangetrieben werden.
Diese Nachricht wurde am 30.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.