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Kinder- und Jugendliteratur
Die besten 7 im August

Wir reisen mit der Transsibirischen Eisenbahn, begleiten einen Achtjährigen bei Alltagsabenteuern, besuchen eine Grundschulklasse, in der die Neue ein Zebra ist und lernen, dass man eine erste Vermutung unbedingt überprüfen muss. Und wir lassen uns visuell verzaubern von Klängen und Tönen.

Juror Tilman Spreckelsen im Gespräch mit Ute Wegmann |
03.08.2018, Niedersachsen, Leer: Zwei Geschwister sitzen auf einer Parkbank und lesen, während hinter ihnen die Sonne untergeht. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Lesen bis tief in die Nacht hinein (dpa)

Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw (Illustration)
"Hören"

Hören beginnt schon im Mutterleib, Geräusche überall: Magenknurren, Autolärm, Musik. Wie ist das menschliche Ohr aufgebaut und wie hören Tiere? Wie kann man Lautstärke messen? Das leiseste Geräusch ist Schneefall - und das lauteste? Der Einschlag eines Meteoriten auf die Erde. Mit einer Vielzahl von Symbolen, Farben, Linien und deren unterschiedlicher Ausprägung gelingt es den Künstlern Geräusche, Stimmen und Musik in ihrer Vielfalt sichtbar zu machen. Toll!
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Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw (Illustration): "Hören"
Aus dem Ukrainischen von Claudia Dathe
Gerstenberg Verlag, 56 Seiten, 20 Euro, ab 7

Alexandra Litwina und Anna Desnitskaya (Illustration)
"Von Moskau nach Wladiwostok. Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn"

9288 Kilometer und 146 Bahnhöfe befinden sich auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn, mit der man eine Woche unterwegs sein kann. 38 der Stationen – Städte unterschiedlicher Größe - werden überwiegend von Kindern vorgestellt. Sie erzählen von ihren Lieblingsorten und Hobbies, von Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten. Fünf verschiedene Zonen vom europäischen zum fernöstlichen Russland lernt man auf der Fahrt kennen, entsprechend die Sprachvarianten und Essgewohnheiten. Und auf Doppelseiten tauchen wir immer wieder ein in die Zugabteile und erfahren, wie man dort eine Woche lang die Zeit verbringt. Ein einzigartiger Reisebericht.
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Alexandra Litwina und Anna Desnitskaya (Illustration): "Von Moskau nach Wladiwostok. Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn"
Aus dem Russischen von Thomas Weiler und Lorenz Hoffmann
Gerstenberg Verlag, 80 Seiten,26 Euro, ab 10

Joke van Leeuwen
"Als ich mal"

Alltagsabenteuer in fünfzehn kleinen bebilderten Geschichten: Ein Junge erzählt, wie er mal den Bus verpasste, etwas Schönes mit seinem Vater unternahm, vom Dreier sprang und einen Klub gründete. Alltag mit kleinen Besonderheiten. Fantasievoll und heiter erzählt, ganz aus der Sicht eines Achtjährigen. Mit witzigen Zeichnungen.
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Joke van Leeuwen: "Als ich mal"
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
Gerstenberg Verlag, 96 Seiten, 13 Euro, ab 8

Gideon Samson und Joren Joshua (Illustration)
"Ein Zebra in der Schule"

Elf Schulgeschichten aus einer jeweils anderen Kindersicht erzählt. Imara berichtet von der Neuen in der Klasse: "Sie heißt Ariane und ist ein Zebra. Anfangs lag sie im Rechnen noch ziemlich zurück, aber sie hat schon fast aufgeholt." Annabelle wünscht sich zum Geburtstag einen Löwen, der ihre Gazelle fressen soll, die sie langweilt. Maximilian will es nicht glauben, wird aber überzeugt, dass zwei plus zwei fünf ist. Jeder gehört dazu mit seiner Geschichte. Und am 30. Februar wird Hochzeit gefeiert, egal ob es den Tag gibt oder nicht.Verrückte Ideen zum Vor- und Selberlesen.
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Gideon Samson und Joren Joshua (Illustration): "Ein Zebra in der Schule"
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
Gerstenberg Verlag, 88 Seiten, 13 Euro, ab 8

David Almond
"Ein finsterheller Tag"

Ein normaler Tag: Davie zieht los, mit Rucksack, will ein wenig herumzulaufen, aber dann ist alles anders: Jimmy aus dem Clan der Killens liegt mit blutigem Hemd am Boden, wohl getötet. Davie ahnt, wer der Mörder sein könnte: Zorro aus dem Clan der Craigs. Er macht sich auf die Suche nach dem Flüchtigen, dabei trifft er Erwachsene, die seinen gerade verstorbenen Vater kannten, Tiere, ein Mann mit Holzbein und sogar seinen Vater selbst. Wirklichkeit und Fantasie verschmelzen und als Zorro Craig vor ihm steht, erfährt Davie die wahre Geschichte. Eine Geschichte über alte Feindschaften und die Überwindung von Hass, über Neuanfänge und die Liebe.
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David Almond: "Ein finsterheller Tag"
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
Verlag Sauerländer, 240 Seiten, 16 Euro, ab 12

Juliane Pickel
"Krummer Hund"

15, schulmüde, vaterlos, wütend. Das ist Daniel vor allem auf seine Mutter mit ihren ständig wechslenden Liebhabern und weil sie immer schlecht über den Vater redet. Der neue Freund ist Tierarzt und hat gerade Daniels Hund eingeschläfert. Schlechter Start. Aber der Typ ist erstaunlich nett, holt Daniel sogar von einer Party ab. An diesem Abend geschieht ein tödlicher Unfall. Ein Junge wird nachts überfahren. Die Suche nach dem Schuldigen verändert Daniels Leben und seine Beziehungen. Stimmen seine Vermutungen? Vieles ist anders, als es scheint. Ein Roman über das Gebot der Kommunikation, über Vertrauen und Liebe.
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Juliane Pickel: "Krummer Hund"
Verlag Beltz & Gelberg, 262 Seiten, 14 Euro 95, ab 14

Lisa Krusche
"Unsere anarchistischen Herzen"

Charles und Gwen, zwei junge Frauen, die sich zufällig zu einer Zeit begegnen, in der sie die Erwachsenen kaum ertragen. Die flippigen Künstlereltern von Charles ziehen einfach aufs Land, damit der durchgeknallte Vater mal zur Ruhe kommen kann. Gwens Eltern wohnen in eben diesem Dorf und sind spießige Neureiche. Während Charles in der neuen WG den Eindruck hat, dass sie sich mehr denn je um ihre Eltern kümmern muss, steigt Gwen in einem Parallelleben aus. Eine Coming-of-Age-Geschichte, in der eine Freundschaft zwischen zwei wohlstandsgeschädigten Jugendlichen zum emotionalen Anker und zur Kraftquelle wird.
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Lisa Krusche: "Unsere anarchistischen Herzen"
S. Fischer Verlag, 445 Seiten, 23 Euro, ab 14