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Kinderspielzeug
Ravensburger kauft Brio

Puzzle, Spiele, Jugendbücher: Produkte des Ravensburger-Konzerns findet man fast in jedem Kinderzimmer. Jetzt wollen die Oberschwaben auch den Kleinkindmarkt erobern. Helfen soll dabei die schwedische Brio AB, die der Spielehersteller kürzlich gekauft hat.

Von Michael Braun |
    Zusammen bringen sie es auf 261 Jahre im Dienste der Kinder: Der eine, der oberschwäbische Puzzelkonzern Ravensburger, verkauft neben Puzzles vor allem Spiele, Kinder- und Jugendbücher. Er ist mit der Zeit gegangen. Puzzeln kann man mit ihm auch im Internet. Das berühmte "Memory" steht auch als App bereit. Hypbrid-Spiele, bei denen es was zum Anfassen gibt und zusätzlich eine elektronische Komponente die Kinder anzieht, gehören zum Programm.
    In 131 Jahren ist es auf zuletzt knapp 360 Millionen Euro Umsatz gewachsen. Gut 1.700 Beschäftigte arbeiten daran. Ravensburger hat schon länger die Augen aufgehalten, um sein Geschäftsfeld zu erweitern. Jetzt sind die Oberschwaben in Schweden fündig geworden, bei der 130 Jahre alten Brio AB. Man kennt Brio vom Wackel-Dackel und natürlich von der Brio-Bahn, jener Holzeisenbahn, die Generationen von Kindern im Spiel zu Kommunikation und Fantasie angeregt hat:
    "Alle Mann einsteigen. Wo möchten Sie denn hin, mein Herr?" - "Ich möchte gerne nach Deutschland." - "Okay, dann geht es los."
    Brio ist jetzt in Deutschland angekommen. Ravensburger hat das Unternehmen gekauft. Brio hat seit mehr als zehn Jahren mehrheitlich dem schwedischen Investor Proventus gehört. Der hat jetzt verkauft. Brio beschäftigt 80 Mitarbeiter und setzte zuletzt knapp 38 Millionen Euro um. Brio schafft also mit fünf Prozent des Ravensburger-Personals gut zehn Prozent des Umsatzes der künftigen Mutter. Was die sich die offenkundig effiziente schwedische Tochter hat kosten lassen, wurde nicht mitgeteilt.
    Neue Märkte erobern, Chancen verbessern
    Brio soll seinen Sitz in Schweden behalten, auch das Management bleibe an Bord, hieß es heute aus Ravensburg. Man wolle mit Brio in den Markt für Kleinkinder hinein, berichtet Ravensburger, und Brio zusätzliche internationale Chancen eröffnen. Es könnte sich dabei um Japan handeln. Denn außer dem deutschsprachigen Raum gilt vor allem Japan als Eisenbahnland.
    Vielleicht kommt China hinzu, das Land, wo die deutsche Erfindung "Transrapid" umgesetzt worden ist. Brio hat sich jedenfalls auf die Zukunft vorbereitet und führt einen Cityjet und einen Monorail-Zug im Programm, alles aus Holz.