Frühkindliche Bildung
Kindheitsforscherin Dreyer kritisiert neues Kita-Gesetz als unzureichend

Die Berliner Kindheitsforscherin Rahel Dreyer kritisiert das neue Kita-Gesetz als unzureichend.

    Rahel Dreyer Pädagogin lächelt in die Kamera.
    Erziehungswissenschaftlerin Rahel Dreyer. (IMAGO/teutopress GmbH)
    Sie könne nicht nachvollziehen, dass man ein Sondervermögen über 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auflege, hierbei aber knausere, sagte sie dem Magazin "Der Spiegel". Studien belegten, dass sich jeder in frühkindliche Bildung investierte Euro drei- bis vierfach auszahle. Die Kinder bekämen höhere Schulabschlüsse, hätten in der Folge höhere Einkommen und zahlten dann mehr Steuern. Doch vier Milliarden für die nächsten zwei Jahre seien offenbar das Maximum, was sich bei den Verhandlungen der Ampel-Koalition herausholen lassen konnte. Das sei ihr völlig unverständlich. Das Kitasystem in Deutschland befinde sich bereits im Kollaps. Dreyer beklagte, Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte hätten einfach keine Lobby.
    Der Bundestag beschloss diese Woche ein weiteres Gesetz, das die Qualität der Arbeit in Kindergärten verbessern soll. In den Beratungen dazu hatte Dreyer im Familienausschuss wissenschaftliche Empfehlungen vorgelegt. Zudem veröffentlichte sie mit hunderten anderen Fachleuten jüngst einen offenen Brief, der auf die dramatische Lage vieler Kitas hinweist.
    Diese Nachricht wurde am 13.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.