Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski äußert sich zurzeit auffallend wenig - schon gar nicht zum Besuch des Patriarchen und der polnisch-russischen Erklärung. Denn er ist in einem strategischen Dilemma: Seine Partei "Recht und Gerechtigkeit", kurz "PiS", gibt sich besonders katholisch, Kaczynski müsste also eigentlich die Bischöfe unterstützen. Doch andererseits sei der ehemalige Ministerpräsident einer der schärfsten Moskau-Kritiker, sagt der Publizist Adam Szostkiewicz:
"Die polnische Rechte will überhaupt keinen Dialog mit Russland, weder mit dem Präsidenten Putin noch mit Kyrill. Sie glaubt, Moskau wolle immer nur das Schlechteste für Polen. Deshalb kann die Partei PiS gar nicht begreifen, was da gerade passiert. Kaczynski fühlt sich von der katholischen Kirche verraten, besonders von Erzbischof Michalik."
Schließlich vertrat die PiS sehr häufig genau die Position der Bischofskonferenz. So wollte sie ein striktes Abtreibungsverbot in der Verfassung verankern. Auch die künstliche Befruchtung will die PiS verbieten, obwohl sie damit selbst die meisten Gläubigen brüskiert. Deshalb sympathisieren viele Geistliche mit der PiS, manche machten das auch vor Wahlen deutlich.
Nun allerdings bröckelt die Allianz zwischen Kirche und PiS - nicht nur durch die gemeinsame Erklärung mit den Orthodoxen. Erzbischof Michalik verurteilte in einem Interview eine Theorie, die besonders in der Kaczynski-Partei populär ist. Es geht um die Annahme, beim Absturz eines polnischen Regierungsflugzeugs vor zwei Jahren könne es sich um ein russisches Attentat gehandelt haben. Die Maschine war in der Nähe der russischen Stadt Smolensk verunglückt, dabei starb der damalige polnische Staatspräsident Lech Kaczynski. Eine Tragödie sei das gewesen, so Michalik, aber Verschwörungstheorien schadeten nur dem Andenken der Verunglückten.
Damit sprach Michalik dem liberalen Flügel der Kirche aus dem Herzen, so Bischof Tadeusz Pieronek.
"Die Katastrophe von Smolensk darf doch nicht dazu führen, dass Polen und Russen ständig aufeinander einprügeln. Wir sollten vielmehr jede Gelegenheit nutzen, uns gegenseitig besser verstehen zu lernen."
Während der Besuch aus Moskau also die PiS in Not bringt, freut sich das Regierungslager. Ministerpräsident Donald Tusk kann für sich reklamieren, dass er mit der Annäherung von Polen und Russland begann. In Erinnerung blieb etwa, wie er am Unglücksort in Smolensk den damaligen russischen Premier Wladimir Putin umarmte. Ob sich nun auch Tusks Verhältnis zur katholischen Kirche verbessert, bleibt abzuwarten. Heikle politische Fragen, bei denen die Bischöfe mitreden wollen, gibt es genug.
"Die polnische Rechte will überhaupt keinen Dialog mit Russland, weder mit dem Präsidenten Putin noch mit Kyrill. Sie glaubt, Moskau wolle immer nur das Schlechteste für Polen. Deshalb kann die Partei PiS gar nicht begreifen, was da gerade passiert. Kaczynski fühlt sich von der katholischen Kirche verraten, besonders von Erzbischof Michalik."
Schließlich vertrat die PiS sehr häufig genau die Position der Bischofskonferenz. So wollte sie ein striktes Abtreibungsverbot in der Verfassung verankern. Auch die künstliche Befruchtung will die PiS verbieten, obwohl sie damit selbst die meisten Gläubigen brüskiert. Deshalb sympathisieren viele Geistliche mit der PiS, manche machten das auch vor Wahlen deutlich.
Nun allerdings bröckelt die Allianz zwischen Kirche und PiS - nicht nur durch die gemeinsame Erklärung mit den Orthodoxen. Erzbischof Michalik verurteilte in einem Interview eine Theorie, die besonders in der Kaczynski-Partei populär ist. Es geht um die Annahme, beim Absturz eines polnischen Regierungsflugzeugs vor zwei Jahren könne es sich um ein russisches Attentat gehandelt haben. Die Maschine war in der Nähe der russischen Stadt Smolensk verunglückt, dabei starb der damalige polnische Staatspräsident Lech Kaczynski. Eine Tragödie sei das gewesen, so Michalik, aber Verschwörungstheorien schadeten nur dem Andenken der Verunglückten.
Damit sprach Michalik dem liberalen Flügel der Kirche aus dem Herzen, so Bischof Tadeusz Pieronek.
"Die Katastrophe von Smolensk darf doch nicht dazu führen, dass Polen und Russen ständig aufeinander einprügeln. Wir sollten vielmehr jede Gelegenheit nutzen, uns gegenseitig besser verstehen zu lernen."
Während der Besuch aus Moskau also die PiS in Not bringt, freut sich das Regierungslager. Ministerpräsident Donald Tusk kann für sich reklamieren, dass er mit der Annäherung von Polen und Russland begann. In Erinnerung blieb etwa, wie er am Unglücksort in Smolensk den damaligen russischen Premier Wladimir Putin umarmte. Ob sich nun auch Tusks Verhältnis zur katholischen Kirche verbessert, bleibt abzuwarten. Heikle politische Fragen, bei denen die Bischöfe mitreden wollen, gibt es genug.