In vielen strittigen Themen wie der Weihe von Frauen zu Diakoninnen oder einer grundlegenden Änderung der Sexualmoral habe Franziskus autoritär ein päpstliches Basta gesprochen, erklärte Schüller. Das sei "Paternalismus pur" Im Ergebnis verliere die katholische Kirche damit dauerhaft die Frauen, und zwar nicht nur im Westen, sondern in allen Teilen der Weltkirche.
Auch bei der Etablierung verbindlicher gemeinschaftlicher Beschlussorgane, worin gerade die deutschen Bischöfe große Hoffnungen gesetzt hätten, bleibe es im Grunde bei der klassischen Aufteilung: "Gläubige sollen zwar zu allen wichtigen Themen zukünftig verbindlich verstärkt in synodalen Organen gehört werden, am Ende entscheidet aber der Bischof völlig frei." So hätten bei der Weltsynode zwar auch ein paar Frauen und Laien "als schöne Deko" dabei sein dürfen, doch unterm Strich habe die Veranstaltung einmal mehr gezeigt: "Am Ende entscheidet aber der Papst als Monarch."
Am Ende der vierwöchigen Beratungen soll ein Abschlussdokument stehen. An der Weltsynode nahmen mehr als 360 Bischöfe und andere Geistliche sowie Katholiken ohne kirchliches Amt teil, auch mehr als 50 Frauen. Was von den Empfehlungen umgesetzt wird, entscheidet allein der Papst.
Diese Nachricht wurde am 26.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.