Klimawandel
Kirschlorbeer breitet sich in heimischen Wäldern aus

Die oft als Hecke genutzte Pflanze Kirschlorbeer breitet sich in deutschen Wäldern aus. Das hat ein Forschungsteam aus Stuttgart und Bonn in einer Untersuchung festgestellt. Die aus Vorderasien stammende Pflanze könnte das Ökosystem der Wälder beeinflussen.

    Nahaufnahme eines Kirschlorbeers: Man sieht dickere, ovale, leicht glänzende Blätter mit Blütenständen dazwischen.
    Kirschlorbeer ist eine beliebte Heckenpflanze, bietet Insekten und Vögeln aber kaum Nahrung. (picture alliance / dpa-tmn / Christin Klose)
    In dem untersuchten Wald in der Nähe von Bonn fanden die Forschenden Pflanzen, die sich bereits auf 50 Quadratmeter Waldboden ausgebreitet hatten. Das könnte zum Problem werden, weil die Pflanze laut den Forschenden invasives Potential hat, also das heimische Ökosystem durcheinanderbringen kann. Andere Unterholz-Arten etwa werden verdrängt und die Biodiversität geht zurück. Laut der Studie begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung.
    Kirschlorbeer wächst schnell und buschig und ist das ganze Jahr über grün. Wegen dieser Eigenschaften ist er eine der beliebtesten Heckenpflanzen in Deutschland. Naturschützer sehen den Kirschlorbeer kritisch, einerseits wegen seiner starken Ausbreitung und andererseits, weil er kaum Nahrung für Vögel und Insekten liefert. In der Schweiz etwa ist es ab September verboten, neuen Kirschlorbeer anzupflanzen.
    Diese Nachricht wurde am 09.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.