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Kita-Tarifstreit
Verdi lehnt Schlichterspruch ab - und droht mit neuen Streiks

Erzieher und Sozialarbeiter hatten den Schlichterspruch im Kita-Tarifstreit abgelehnt. Das gleiche tat nun die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Verdi und forderte die Arbeitgeber zugleich zu einem verbesserten Angebot auf. Kommt das nicht, stehen die Zeichen auf Streik.

    Das Verdi Logo in Magdeburg
    Verdi droht vor der nächsten Verhandlungsrunde mit einer neuen Urabstimmung. (dpa/Jens Wolf)
    Im Kita-Tarifstreit hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Arbeitgeber zu einem neuen Angebot gedrängt, um neue Streiks an Kindertagesstätten noch zu verhindern. Wenn es bei den Verhandlungen keine Verbesserungen gebe, "dann stehen die Zeichen auf Streik", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske in Frankfurt am Main nach einer Sitzung der Bundestarifkommission der Gewerkschaft. Ein möglicher neuer Arbeitskampf würde demnach vermutlich im Oktober beginnen.
    Die Tarifverhandlungen in dem Tarifkonflikt werden an diesem Donnerstag in Offenbach fortgesetzt. Verdi drängt dabei auf ein verbessertes Angebot, weil die Gewerkschaftsmitglieder den Ende Juni vorgelegten Schlichterspruch für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst mit klarer Mehrheit abgelehnt haben. Die Tarifkommission habe deshalb entschieden, dass die Schlichtungsempfehlung abgelehnt werde, wenn es nicht zu Verbesserungen komme, sagte Bsirske. Das Angebot sieht zwischen 2 und 4,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten vor. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat die Forderung nach Zugeständnissen zurückgewiesen.
    Der Verdi-Chef bekräftigte außerdem erneut, dass es keine neuen Streiks vor dem Ende der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg Mitte September geben werde. Es sei daher davon auszugehen, dass es erst in der ersten Hälfte des Oktobers zu Streiks komme, wenn dies notwendig sei.
    (pg/ach)