Stellen Sie sich vor, Sie besuchen einen Freund und werfen einen Blick auf seine CD-Sammlung. Dort stehen nur sieben Alben, darunter die "Super-Hits der Klassik", Bruce Springsteens "Born in the USA", "The Dark Side of the Moon" von Pink Floyd, "Die schönsten Opern-Arien", "Dave Brubeck’s Greatest Hits", Coldplays "Viva La Vida".
Was für einen Geschmack hat der Mann? Einen guten? Einen schlechten? All die CDs in seinem Regal sind "gute" Musik in dem Sinne, dass sie zu den anerkannten Standardwerken im jeweiligen Genre gehören. Sie sind so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner im Kulturbetrieb, man kann mit ihnen nichts falsch machen.
Vielleicht würden wir auch sagen: Der Freund hat gar keinen Geschmack, jedenfalls keinen sehr besonderen. Von allem etwas, aber sein Interesse scheint sehr oberflächlich zu sein. Kann man so etwas Subjektives wie den Musikgeschmack überhaupt bewerten, nach "gut" und "schlecht" sortieren? Christoph Drösser hat sich auf die Suche nach Experten gemacht, die die Frage beantworten können.