USA
Klagen wegen sexueller Gewalt: Rapper Sean "Diddy" Combs festgenommen

US-Rapper Sean "Diddy" Combs ist in einem New Yorker Hotel verhaftet worden. Der zuständige Bundesstaatsanwalt in Manhattan, Williams, bestätigte, dass Combs von Ermittlern in Gewahrsam genommen worden sei. Zuvor hatte eine Grand Jury Anklage gegen den Musiker erhoben, dem mehrere Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen.

    Der US-amerikanische Rapper und Produzent Sean Combs in weißem Anzug und mit Sonnenbrille
    Der US-amerikanische Rapper und Produzent Sean Combs alias Diddy (Archivbild). (picture alliance / Sipa USA / Image Press Agency)
    Die Anklageschrift sollte voraussichtlich an diesem Dienstag bekannt gemacht werden, führte Staatsanwalt Williams weiter aus. Combs Anwalt Agnifilo sprach in einer Mitteilung von einer "ungerechten" Strafverfolgung durch die US-Staatsanwaltschaft. Sein Mandant sei nicht perfekt, aber kein Verbrecher. Er beschrieb Combs als Musikikone und "liebevollen Familienvater".

    Vorwürfe gegen Combs

    Gegen Combs liegen seit dem vorigen Jahr mehrere Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauchs vor. Im März sorgten Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers. Im Mai veröffentlichte CNN ein Video, auf dem angeblich zu sehen war, wie Combs 2016 seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel angreift. Der 54-jährige hatte daraufhin öffentlich um Entschuldigung gebeten. Die Sängerin hatte dem Musiker 2023 in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe damals zurück.
    Im Februar reichte ein Musikproduzent Klage gegen Combs ein und warf ihm vor, er habe ihn gezwungen, Prostituierte anzuwerben und ihn unter Druck gesetzt, mit ihnen Sex zu haben. Der Rapper und seine Anwälte bestreiten sämtliche Vorwürfe.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.