Der Deutsche Klangkunstpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Träger sind WDR 3, die Initiative Stiftung Hören und das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl. Drei Preisträger gibt es in diesem Jahr: Johannes S. Sistermanns, Jan Peter E.R. Sonntag und Gerriet K. Sharma. Ab dem 31. August werden ihre prämierten Arbeiten im Glaskasten Marl ausgestellt. Der jüngste der drei Preisträger, der 1974 geborene Gerriet K. Sharma ist zur Zeit auch bei der neu eingerichteten Kölner Nachwuchs-Biennale "new talents" dabei. Sie findet statt zur Eröffnung des neuen Hafenviertels in Köln. Unter einem alten Kran am Maria-Martin-Clementine-Platz in Köln hat er seine Multikanal- Komposition aufgebaut.
Frank Olbert: Herr Sharma, Sie haben da richtig gewohnt in dem Kran?
Gerriet K. Sharma: Ich habe viel Zeit dort verbracht, und zum teil dort auch übernachtet.
Olbert: Das ist ja eine Erfahrung, wenn man einen Ort so intensiv auf seine akustischen Qualitäten hin erkundet.
Sharma: Ich habe mich, während ich da in dem Kran gesessen habe, erst einmal mit dem Kraninneren und dem Material dort beschäftigt. Es ist tatsächlich eine Erfahrung, auch deshalb, weil der Ort erst einmal etwas künstlich wirkt. Es ist dort ein neues Wohnviertel entstanden und wenn man in dem Kran sitzt, merkt man, dass alles in dem Kran anders ist, als außerhalb. Außen sind überall neue Materialien. Der Kran im Innern ächzt. Es gibt Fugengeräusche, Entspannungsgeräusche. Ich habe sie mithilfe normaler Luftschallmikrofone, aber auch mit einem Accelerometer eingefangen. Das ist ein Messgerät aus der Fahrzeugtechnik, mit dem man sehr hochauflösend Schwingungen messen und dann hörbar machen kann.
Mir war wichtig, ortsspezifisch zu arbeiten. Dieser Kran ist übrig geblieben. Er war früher ein ganz wichtiger Bestandteil dieses Hafens. Wenn man ihn sich genau anguckt und anhört, merkt man, wie sehr er zu diesem Ort dazu gehört. Er ist eine Instanz. Aber jetzt ist der ehemalige Chef in diesem Hafen zum Maskottchen geworden. Man sieht ihn auf allen schematischen Darstellungen immer als kleinen Wichtel mit Haken.
Ich bin dann auf die Idee gekommen, dem Kran ein Gedächtnis zu geben und habe aus meinem Archiv Hafengeräusche herausgesucht. Bei der Installation selbst bin ich ganz klassisch vorgegangen und habe acht Lautsprecher im und am Kran befestigt. Wichtig war mir, den Kran nicht zu übertönen, sondern ihn an seinem Ort zu dramatisieren. Und wenn man ihn abends sieht, wenn er beleuchtet wird, dann hat man das Gefühl, er hat da unten so seinen Hafen und seine Bühne, aber es ist niemand mehr da. Und er steht dann da und wundert sich.
Frank Olbert: Herr Sharma, Sie haben da richtig gewohnt in dem Kran?
Gerriet K. Sharma: Ich habe viel Zeit dort verbracht, und zum teil dort auch übernachtet.
Olbert: Das ist ja eine Erfahrung, wenn man einen Ort so intensiv auf seine akustischen Qualitäten hin erkundet.
Sharma: Ich habe mich, während ich da in dem Kran gesessen habe, erst einmal mit dem Kraninneren und dem Material dort beschäftigt. Es ist tatsächlich eine Erfahrung, auch deshalb, weil der Ort erst einmal etwas künstlich wirkt. Es ist dort ein neues Wohnviertel entstanden und wenn man in dem Kran sitzt, merkt man, dass alles in dem Kran anders ist, als außerhalb. Außen sind überall neue Materialien. Der Kran im Innern ächzt. Es gibt Fugengeräusche, Entspannungsgeräusche. Ich habe sie mithilfe normaler Luftschallmikrofone, aber auch mit einem Accelerometer eingefangen. Das ist ein Messgerät aus der Fahrzeugtechnik, mit dem man sehr hochauflösend Schwingungen messen und dann hörbar machen kann.
Mir war wichtig, ortsspezifisch zu arbeiten. Dieser Kran ist übrig geblieben. Er war früher ein ganz wichtiger Bestandteil dieses Hafens. Wenn man ihn sich genau anguckt und anhört, merkt man, wie sehr er zu diesem Ort dazu gehört. Er ist eine Instanz. Aber jetzt ist der ehemalige Chef in diesem Hafen zum Maskottchen geworden. Man sieht ihn auf allen schematischen Darstellungen immer als kleinen Wichtel mit Haken.
Ich bin dann auf die Idee gekommen, dem Kran ein Gedächtnis zu geben und habe aus meinem Archiv Hafengeräusche herausgesucht. Bei der Installation selbst bin ich ganz klassisch vorgegangen und habe acht Lautsprecher im und am Kran befestigt. Wichtig war mir, den Kran nicht zu übertönen, sondern ihn an seinem Ort zu dramatisieren. Und wenn man ihn abends sieht, wenn er beleuchtet wird, dann hat man das Gefühl, er hat da unten so seinen Hafen und seine Bühne, aber es ist niemand mehr da. Und er steht dann da und wundert sich.