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Klavierduos
Leben im Doppelpack

Zu zweit Klavier spielen ist eine Herausforderung: Die beiden Akteure müssen eins werden und dabei trotzdem ganz leicht klingen. Diese Duo-Besetzung erfordert eine besondere Verbindung an der Tastatur.

Von Eva Blaskewitz |
    Aufsicht auf zwei Herren die an jeweils einem Konzertflügel sitzen, die Hände auf der Tastaur. Sie tragen schwarze Konzertkleidung, sitzen auf schwarzen Klavierhockern, unter ihnen sieht man hellen Holzboden.
    Die Brüder Hans-Peter und Volker Stenzl unterrichten an der Musikhochschule in Rostock das Fach "Klavierduo". (Andreas Keller)
    Sie verbringen mehr Zeit miteinander als so manches Ehepaar: Pianistinnen und Pianisten, die sich für eine Karriere als Klavierduo entscheiden. Kaum eine andere Besetzung verlangt so präzises Zusammenspiel, eine so intensive Beschäftigung mit den Werken, so perfekte Übereinstimmung. Und kaum eine bietet eine so breitgefächerte Literatur, von ohrwurmträchtigen Klassikern wie Brahms‘ "Ungarischen Tänzen" bis zu kompliziertesten Werken der Avantgarde. Seit in den 1950er Jahren die Brüder Kontarsky das Klavierduo aus der Hausmusik-Ecke geholt und in die Konzertsäle gebracht haben, eroberten zahlreiche Duos die internationalen Bühnen: Katia und Marielle Labèque, das Duo GrauSchumacher, Tal & Groethuysen. Oder auch die Brüder Hans-Peter und Volker Stenzl, die in Rostock die erste und bislang einzige Professur für Klavierduo innenhaben. Sie erzählen in dieser Sendung von Reiz und Risiko des Lebens dieser Besetzung – und davon, wie es gelingt, über Jahrzehnte eine stabile musikalische Partnerschaft zu führen.