"Es war eine eher freie, für manche vielleicht fragwürdige Entscheidung, einen Erard-Flügel für die Aufnahme zu benutzen, aber ich habe das bewusst gemacht", sagt der russische Pianist Alexander Melnikov. Natürlich weiß er, dass Debussy Bechstein-Klaviere bevorzugte, aber für ihn hat das Instrument der Firma Erard besondere Eigenschaften, die nur dieses Instrument mitbringt.
Die Dämpfer, die den Klang der Saite beenden, wenn die Taste losgelassen wurde, diese Dämpfer erreichen beim Erard-Flügel die Saite von unten. Beim moderen Flügel fällt der Dämpfer von oben auf die Saite. "Es ist ein Alptraum, das zu kontrollieren!", gibt Melnikov zu, aber: "Das Dämpfen erfolgt so schneller. Meiner Meinung nach passt diese Technik außergewöhnlich gut zum sogenannten Jeux perlé. Man kann sehr schnell und gleichmäßig spielen und so tun, als würde man staccato spielen - obwohl man das nicht macht."
Ein Feuerwerk, das nach Wasser klingt...
Diese Technik eigne sich beispielsweise besonders gut für "Feux d'artifice", das letzte Prelude von Debussy. "Als Jugendlicher habe ich mich immer gewundert: Warum klingt Feux d'artifice immer nach Wasser und nicht nach Feuerwerk?", erzählt Alexander Melnikov.
Letzten Endes könnten wir aber nie wissen, ob das Werk im Sinne des Komponisten gespielt werde, "wir sind doch alle Touristen hier", gibt Melnikov zu Bedenken.
Claude Debussy
Préludes Buch 2, La Mer
Alexander Melnikov, Klavier
Olga Pashchenko, Klavier
harmonia mundi
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