Der Maler Gerhard Richter wird gerne genannt, wenn es um den überhitzten Kunstmarkt geht. Denn Richter ist der lebende Maler, dessen Bilder derzeit die höchsten Preise auf Auktionen erzielen.
Kunst ist längst zum Prestige- und Anlageobjekt geworden. Da entsteht schnell die irrtümliche Annahme, vielen Künstlern ginge es finanziell blendend. Ganz im Gegenteil: Viele Künstler lebten in prekären Arbeitsverhältnissen und verdienten nur sehr wenig, sagte Moritz Frei im Corso-Gespräch.
Deutlich wird das, wenn man die Kleinanzeigen liest, die Moritz Frei in seinem Buch "Tausche Ölbild für gebrauchtes Auto, nicht älter als 5 Jahre" veröffentlicht hat. Etwa Folgende:
"Suche Mäzen, der meine Existenz sichert und so meine künstlerische Entwicklung fördert."
Was lustig klinge, habe oft einen ernsten Hintergrund, sagte Frei: "Viele Künstler halten sich nur durch Zweitjobs über Wasser."
Die Idee zu dem Buch entstand 2008 als Frei studierte. Ihm sei schnell klar geworden, dass die Anzeigen sehr viel über das Künstlerdasein und den Kunstmarkt erzählten, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
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