"Mir isset ehrlich gesagt schnurz, die können da sein, aber im Grunde genommen denke ich, das Geld könnte man anders für besser brauchen, und alle fünf Meter dieselben Plakate, turnt mich nicht an."
"Was ich an Wahlplakaten kritisiere, sie könnten konkretere Aussagen machen, also nur immer schöne Köpfe ist ein bisschen wenig."
"Dieses Jahr ist jetzt für mich zum Beispiel auffallend, dass sich irgendwie alle wahnsinnig ähneln in ihren Aussagen und es schwer fällt, die Unterscheidung vorzunehmen, welche Partei für was steht."
"Ich würde mich höchstens ärgern, wenn sie nach dem 22. September nicht wieder verschwinden. Im Vorlauf auf die Wahl finde ich es angemessen, man nimmt es im Straßenbild noch mal wahr, und danach dann bitte nicht mehr."
"Dreieckständer nennt sich das. Wir haben einmal ein Plakat von der Kanzlerin, dann haben wir das Themenplakat, und daneben kommt halt das Kandidatenfoto."
Cemile Giousouf kandidiert für die CDU im nordrhein-westfälischen Hagen zum ersten Mal für den Bundestag – und klebt selbst mit.
"Da muss man das hier ganz weit oben ansetzen, dann dran halten, schön mittig. So, und jetzt kommt die Bürste. Klar, die Jüngeren gucken sich auch die sozialen Medien an und die Facebook-Seiten, aber ich glaube, dass es immer noch wichtig ist, zu plakatieren, ein gutes Foto zu haben, wo die Leute einen auch wieder erkennen, und das führt ja dann auch dazu, dass man häufiger auf der Straße angesprochen wird, und das halte ich für sehr wichtig. Und sonst hätte man ja auch gar kein Gefühl, dass Wahlkampf ist."
Und wer entscheidet, wo die Plakate aufgestellt werden? Der Hagener CDU-Wahlkampfleiter Ralf Quardt:
"Wir machen’s vom Kreisverband zentral, aber es geht eben halt auf Anregung der Ortsverbände, weil die natürlich bessere Standorte im Auge haben, als wir die für die gesamte Stadt haben können.""
Die Plakatwerbung ist zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen durch Vorschriften des Innen- und des Verkehrsministeriums geregelt. Die Gemeinden haben bei der Umsetzung einen gewissen Spielraum. Manche Städte beschränken die Anzahl der Plakate. In Bonn hingegen dürfen die Parteien so viele aufhängen, wie sie wollen. Günter Dick, Leiter des Bonner Ordnungsamtes:
"Es darf geworben werden drei Monate vor der Wahl und bis zwei Wochen danach, dann müssen die Plakate wieder verschwunden sein. Das ist eine Regelung, die hier in Bonn durch einen entsprechenden Ratsbeschluss festgelegt ist, und die aber dann eben für die Verwaltung und für die Parteien bindend ist."
Größere Konflikte seien bisher nicht vorgekommen, sagt Günter Dick.
"Es gibt vielleicht immer mal Bürger, die Anstoß daran nehmen, dass das Viertel zu viel zugepflastert ist oder Ähnliches, daran können wir aber an sich nichts ändern, 3.27 aber es gibt eben auch bestimmte Fälle, wo wir dann als Behörde auch eingreifen, wenn die Plakate mal ausnahmsweise verkehrsbehindernd oder verkehrsgefährdend hängen."
In München, das ein Superwahljahr mit Bezirkstags- Landtags-, und Bundestagswahl erlebt, hat der dortige Plakatdschungel allerdings schon Unfälle verursacht. Neben den Kleinplakaten, die die Ortsverbände der Parteien in Eigenregie aufhängen, gibt es die Wesselmänner, benannt nach der Bochumer Herstellerfirma Wesselmann. Die großen wetterfesten Sperrholzplatten werden im Auftrag der Bundesparteien aufgestellt - in Absprache mit den Gemeinden.
Erste Plakatpannen gibt es auch schon. In Mönchengladbach erlebte Jürgen Rüttgers, früherer CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, eine kurze, politische Wiederauferstehung – bis jemand den Irrtum der regionalen Aufsteller-Firma entdeckte. Sie hatte die alten Transparente vom Landtagswahlkampf 2010 geklebt.
"Das wichtigste Plakat - Peer Steinbrück. Die aufgelösten Plakate können Sie da vorn sehen, die Fehllieferung."
Ausgerechnet das Plakat des SPD-Spitzenkandidaten nicht wetterfest. Die Sozialdemokraten mussten bundesweit einen großen Teil neu bestellen, und so können die Genossen in Troisdorf bei Bonn ihren Peer Steinbrück erst mit Verspätung an die Laterne bringen. Die besten Plätze sind schon besetzt. Der Ortsvorsitzende Jürgen Weller:
"Wer zuerst kommt, malt zuerst. Wir hängen da nicht drüber und drunter. Das ist so ein Gentlemen Agreement bei allen, dass das eigentlich nicht passiert. Die CDU macht’s nicht bei uns, die FDP macht’s nicht bei uns, wir machen’s nicht bei denen. Hast du Kabelbinder? In Siegburg, wenn man da am ICE-Bahnhof vorbei ist, da haben sie dann alles, jede Laterne ist da voll. Also, das sind dann so die neuralgischen Punkte, wo dann schon jeder guckt, dass man da mindestens mit einem Plakat hängt."
Anders als in Bonn dürfen die Parteien in Troisdorf nicht beliebig viel Werbung machen, aber Metin Bozkurt, dort SPD-Wahlkampforganisator, will trotzdem weit unter dem Limit von 200 Plakaten bleiben.
"Heute haben wir gesagt, 80 Stück, nicht mehr. Wir haben ja noch diese großen Wesselmänner. Das müsste normalerweise reichen, und Sie kriegen ja selber auch mit, dass es den Leuten so langsam egal ist, welche Plakate, welche Größe, und manche erzählen, sie nehmen die Plakate ja gar nicht mehr wahr."
Durchaus wahrgenommen werden Plakate radikaler Parteien. Sind sie erst einmal zur Wahl zugelassen, dürfen sie überall Schilder aufstellen. Günter Dick vom Bonner Ordnungsamt:
"Wenn Sie jetzt als Bürger Anstoß daran nehmen, und würden Hand anlegen, dann könnte es Ärger geben. Allerdings, dieser Ärger würde sich dann zwischen der Partei und dem Bürger abspielen und nicht über die Behörde."
Was tun mit einem solchen Plakat? Manche hätten eine Idee:
"Vielleicht würde ich ein anderes danebenstellen oder so davor stellen, dass ein bisschen Lücke ist, aber man es nicht mehr so deutlich sieht oder so was - Busch pflanzen."
"Was ich an Wahlplakaten kritisiere, sie könnten konkretere Aussagen machen, also nur immer schöne Köpfe ist ein bisschen wenig."
"Dieses Jahr ist jetzt für mich zum Beispiel auffallend, dass sich irgendwie alle wahnsinnig ähneln in ihren Aussagen und es schwer fällt, die Unterscheidung vorzunehmen, welche Partei für was steht."
"Ich würde mich höchstens ärgern, wenn sie nach dem 22. September nicht wieder verschwinden. Im Vorlauf auf die Wahl finde ich es angemessen, man nimmt es im Straßenbild noch mal wahr, und danach dann bitte nicht mehr."
"Dreieckständer nennt sich das. Wir haben einmal ein Plakat von der Kanzlerin, dann haben wir das Themenplakat, und daneben kommt halt das Kandidatenfoto."
Cemile Giousouf kandidiert für die CDU im nordrhein-westfälischen Hagen zum ersten Mal für den Bundestag – und klebt selbst mit.
"Da muss man das hier ganz weit oben ansetzen, dann dran halten, schön mittig. So, und jetzt kommt die Bürste. Klar, die Jüngeren gucken sich auch die sozialen Medien an und die Facebook-Seiten, aber ich glaube, dass es immer noch wichtig ist, zu plakatieren, ein gutes Foto zu haben, wo die Leute einen auch wieder erkennen, und das führt ja dann auch dazu, dass man häufiger auf der Straße angesprochen wird, und das halte ich für sehr wichtig. Und sonst hätte man ja auch gar kein Gefühl, dass Wahlkampf ist."
Und wer entscheidet, wo die Plakate aufgestellt werden? Der Hagener CDU-Wahlkampfleiter Ralf Quardt:
"Wir machen’s vom Kreisverband zentral, aber es geht eben halt auf Anregung der Ortsverbände, weil die natürlich bessere Standorte im Auge haben, als wir die für die gesamte Stadt haben können.""
Die Plakatwerbung ist zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen durch Vorschriften des Innen- und des Verkehrsministeriums geregelt. Die Gemeinden haben bei der Umsetzung einen gewissen Spielraum. Manche Städte beschränken die Anzahl der Plakate. In Bonn hingegen dürfen die Parteien so viele aufhängen, wie sie wollen. Günter Dick, Leiter des Bonner Ordnungsamtes:
"Es darf geworben werden drei Monate vor der Wahl und bis zwei Wochen danach, dann müssen die Plakate wieder verschwunden sein. Das ist eine Regelung, die hier in Bonn durch einen entsprechenden Ratsbeschluss festgelegt ist, und die aber dann eben für die Verwaltung und für die Parteien bindend ist."
Größere Konflikte seien bisher nicht vorgekommen, sagt Günter Dick.
"Es gibt vielleicht immer mal Bürger, die Anstoß daran nehmen, dass das Viertel zu viel zugepflastert ist oder Ähnliches, daran können wir aber an sich nichts ändern, 3.27 aber es gibt eben auch bestimmte Fälle, wo wir dann als Behörde auch eingreifen, wenn die Plakate mal ausnahmsweise verkehrsbehindernd oder verkehrsgefährdend hängen."
In München, das ein Superwahljahr mit Bezirkstags- Landtags-, und Bundestagswahl erlebt, hat der dortige Plakatdschungel allerdings schon Unfälle verursacht. Neben den Kleinplakaten, die die Ortsverbände der Parteien in Eigenregie aufhängen, gibt es die Wesselmänner, benannt nach der Bochumer Herstellerfirma Wesselmann. Die großen wetterfesten Sperrholzplatten werden im Auftrag der Bundesparteien aufgestellt - in Absprache mit den Gemeinden.
Erste Plakatpannen gibt es auch schon. In Mönchengladbach erlebte Jürgen Rüttgers, früherer CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, eine kurze, politische Wiederauferstehung – bis jemand den Irrtum der regionalen Aufsteller-Firma entdeckte. Sie hatte die alten Transparente vom Landtagswahlkampf 2010 geklebt.
"Das wichtigste Plakat - Peer Steinbrück. Die aufgelösten Plakate können Sie da vorn sehen, die Fehllieferung."
Ausgerechnet das Plakat des SPD-Spitzenkandidaten nicht wetterfest. Die Sozialdemokraten mussten bundesweit einen großen Teil neu bestellen, und so können die Genossen in Troisdorf bei Bonn ihren Peer Steinbrück erst mit Verspätung an die Laterne bringen. Die besten Plätze sind schon besetzt. Der Ortsvorsitzende Jürgen Weller:
"Wer zuerst kommt, malt zuerst. Wir hängen da nicht drüber und drunter. Das ist so ein Gentlemen Agreement bei allen, dass das eigentlich nicht passiert. Die CDU macht’s nicht bei uns, die FDP macht’s nicht bei uns, wir machen’s nicht bei denen. Hast du Kabelbinder? In Siegburg, wenn man da am ICE-Bahnhof vorbei ist, da haben sie dann alles, jede Laterne ist da voll. Also, das sind dann so die neuralgischen Punkte, wo dann schon jeder guckt, dass man da mindestens mit einem Plakat hängt."
Anders als in Bonn dürfen die Parteien in Troisdorf nicht beliebig viel Werbung machen, aber Metin Bozkurt, dort SPD-Wahlkampforganisator, will trotzdem weit unter dem Limit von 200 Plakaten bleiben.
"Heute haben wir gesagt, 80 Stück, nicht mehr. Wir haben ja noch diese großen Wesselmänner. Das müsste normalerweise reichen, und Sie kriegen ja selber auch mit, dass es den Leuten so langsam egal ist, welche Plakate, welche Größe, und manche erzählen, sie nehmen die Plakate ja gar nicht mehr wahr."
Durchaus wahrgenommen werden Plakate radikaler Parteien. Sind sie erst einmal zur Wahl zugelassen, dürfen sie überall Schilder aufstellen. Günter Dick vom Bonner Ordnungsamt:
"Wenn Sie jetzt als Bürger Anstoß daran nehmen, und würden Hand anlegen, dann könnte es Ärger geben. Allerdings, dieser Ärger würde sich dann zwischen der Partei und dem Bürger abspielen und nicht über die Behörde."
Was tun mit einem solchen Plakat? Manche hätten eine Idee:
"Vielleicht würde ich ein anderes danebenstellen oder so davor stellen, dass ein bisschen Lücke ist, aber man es nicht mehr so deutlich sieht oder so was - Busch pflanzen."