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Klick dich gesund!

Das Internet ist die derzeit aktuellste Wachstumsbranche, und die Wachstumsbranche der Wachstumsbranche, das ist die Online-Medizin. Die Suchmaschine AltaVista listet unter dem Stichwort Gesundheit 750.000 Einträge auf, das englische Health liefert knapp 12 Millionen Treffer.

Volkart Wildermuth |
    Die Online-Patienten haben ganz unterschiedliche Interessen. Da gibt es die Schmökerer, die sich ganz allgemein für ein gesundes Leben interessieren. Sie sind bei den elektronischen Gesundheitsmagazinen gut aufgehoben.

    Die meisten surfenden Patienten suchen aber nicht nach digitalem Infotainment, sondern nach handfesten Ratschlägen. Oft mit Erfolg, denn es gibt praktisch kein Krankheitsbild, für das sich im Internet keine Selbsthilfeorganisation findet. Dort sind die Patienten Experten in eigener Sache und können Menschen, die neu mit der Diagnose konfrontiert werden, eine wertvolle Stütze sein.

    Das ist die positive Seite der Medizin im Internet. Das World Wide Web bietet aber auch Geschäftemachern und Spinnern Raum. Hier kann sich jeder selbst zum Doktor erklären – überprüfen läßt sich so ein Titel im allgemeinen nicht. Und deren Ratschläge können ohne weiteres lebensgefährlich sein.

    Auch bei medizinischen Informationen gilt, was für alle Seiten und Dokumente im Web allgemein zutrifft: nicht alles, was sich im Internet Medizin nennt, macht auch gesund. Die Kunst des heilsamen Surfens besteht darin, die Spreu vom Weizen zu trennen.

    Weitere Informationen: Das vollständige Manuskript zur Sendung Link Liste Medizin