"Letzte Generation"
Klimaaktivisten dringen in mehrere Flughäfen ein - Innenministerin Faeser fordert "empfindliche Freiheitsstrafen"

Klimaaktivisten der sogenannten "Letzten Generation" haben erneut Störaktionen an mehreren deutschen Flughäfen unternommen. Betroffen sind nach Angaben der Polizei Nürnberg, Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Köln-Bonn. Mehrere Personen sollen sich auf Rollbahnen festgeklebt haben. In Berlin, Köln-Bonn und Nürnberg war der Flugbetrieb zwischenzeitlich eingestellt worden.

    Stuttgart: Klimaaktivisten halten sich auf einem Rollfeld des Stuttgarter Flughafens auf. Um sie herum stehen Polizisten.
    Klimaaktivsten der Letzten Generation klebten sich auf mehreren Flughäfen auf den Rollfeldern fest - hier in Stuttgart. (Marius Bulling / dpa / Marius Bulling)
    Anders als zunächst gemeldet, ist der Flughafen Karlsruhe nicht betroffen. Die "Letzte Generation" teilte mit, ab 5 Uhr hätten insgesamt acht Menschen Rollbahnen auf mehreren deutschen Flughäfen betreten und sich auf dem Asphalt festgeklebt. Die Start- und Landebahnen seien nicht betreten worden.
    Mehrere Personen wurden laut Polizei festgenommen. Der Flugbetrieb ist inzwischen wieder aufgenommen, Reisende müssen sich aber weiterhin auf Verspätungen einstellen.

    Faeser: "Kriminelle Aktionen sind gefährlich und dumm"

    Bundesinnenministerin Faeser verurteilt die Vorfälle. Diese kriminellen Aktionen seien gefährlich und dumm, schrieb die SPD-Politikerin auf der Plattform X. Die Eindringlinge riskierten nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gefährdeten auch andere Menschen. Sie bezeichnet die Aktivisten als "Chaoten" und fügt hinzu: "Wir haben empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen. Und wir verpflichten die Flughäfen, ihre Anlagen deutlich besser zu sichern."

    Staatsanwaltschaft ermittelt nach Blockade in Frankfurt vor drei Wochen

    Aktivisten waren bereits vor drei Wochen in die Sicherheitsbereiche von mehreren Flughäfen eingedrungen. In Frankfurt fielen deshalb rund 230 Flüge aus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Nötigung, der Gemeinschädlichen Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs. Die Lufthansa kündigte Schadenersatzforderungen an.

    Flughafenverband: Kriminelle Blockade trägt nicht zur Lösung bei

    Der Flughafenverband ADV hatte die Gruppierung zuletzt zum Dialog aufgerufen. Kriminelle Blockaden von Flughäfen trügen nicht zur Lösung im Kampf gegen den Klimawandel bei, hieß es. Die "Letzte Generation" fordert einen globalen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.