Bis 2030 möchte Deutschland seinen Treibhausgasausstoß um 55 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990 reduzieren, bis 2050 soll das Land dann Treibhausgas-neutral sein. Für jedes Jahr gibt es dabei Zwischenziele für alle Wirtschaftsbereiche – und im Jahr 2020 haben fast alle Wirtschaftsbereiche diese Ziele erreicht. Lediglich der Gebäudesektor scheiterte an den Vorgaben.
Ein Drittel der Reduktionen sind pandemiebedingt
Allerdings ist etwa ein Drittel der Reduktionen auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Ob in der Industrie, der Energiewirtschaft oder auch im Verkehr, die Krise hat den Betrieb gehemmt und die Klimabilanz so verbessert. Doch nachhaltig sind diese Effekte natürlich nicht. Wenn die Pandemie endet, dann sind diese Effekte wieder dahin.
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat bei der Vorstellung des Berichts betont, dass nicht alle Reduktionen auf die Pandemie zurückzuführen seien. So habe der europäische Emissionshandel auch zum Rückgang beigetragen. Kohlestrom sei durch den Handel teurer geworden, dadurch sei mehr Strom aus Gas produziert worden.
Verkehrssektor hat Nachholbedarf
Der Gebäudesektor wird jetzt nachbessern müssen. Die zuständigen Ministerien werden in den kommenden drei Monaten Pläne vorlegen, um mehr Emissionen einzusparen. Aber auch der Verkehr wird nachlegen müssen, denn ohne die Effekte der Pandemie wäre dieser Sektor über den Vorgaben. Aus der Union kam der Vorschlag, den CO2 Preis zu erhöhen und dafür Subventionen bei Diesel und Kerosin zu streichen. Umweltministerin Schulze ist jedoch skeptisch, da es noch an umweltfreundlichen Alternativen fehle. Die Ministerin möchte auf den Ausbau grünerer Verkehrsinfrastruktur setzen.