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Klimabericht
Weltklimarat dringt auf internationale Energiewende

Der Weltklimarat IPCC hält es noch immer für möglich, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Das geht aus dem dritten Teil des Weltklimaberichts hervor, der in Berlin vorgestellt wurde. Darin dringen die Autoren auf eine umfassende internationale Energiewende.

    WWF-Aktivisten halten am 11.04.2014 in Berlin ein Schild mit der Aufschrift "Game over!" und Flugblätter in Form von Spielscheinen für Spielautomaten.
    WWF-Aktivisten in Berlin (Hauke-Christian Dittrich, dpa picture-alliance)
    Die Experten fordern einen verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien, nennen aber ebenso die Atomkraft als Energiequelle. Der Abschied von fossilen Brennstoffen sei bezahlbar, heißt es weiter. Das weltweite Wirtschaftswachstum würde nur um 0,06 Punkte pro Jahr verringert. Es bleibe ein Zeitfenster des nächsten Jahrzehnts und maximal der nächsten zwei Dekaden, um zu moderaten Kosten reagieren zu können, mahnte der Ko-Vorsitzende der zuständigen Arbeitsgruppe III des Klimarates, Ottmar Edenhofer.
    Kritisch beurteilen die Wissenschaftler die international steigenden Emissionen durch Kohlekraftwerke und betonen, wenn die Klimaschutzmaßnahmen weiter verzögert würden, bestehe die Gefahr, dass die Erderwärmung auf bis zu 4,8 Grad ansteige.
    Auf den Bericht haben sich Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus 195 Staaten geeinigt. Teil Eins und Zwei waren bereits veröffentlicht worden. Sie benennen den Menschen als Hauptverantwortlichen für den Klimawandel und beschreiben die Folgen für die Umwelt.
    US-Außenminister Kerry: Ein Weckruf für die Wirtschaft
    Der Bericht zeige, dass erneuerbare Energien und Energie-Effizienz eine zentrale Rolle bei der Begrenzung der Erderwärmung spielten, sagte Umweltministerin Barbara Hendricks. In den kommenden Jahren müssten zudem die Weichen für ein weltweites Abkommen zur Verringerung der CO2-Emissionen für die Zeit nach 2020 gestellt werden. Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth warnte in diesem Zusammenhang vor dem Bau neuer Kohlekraftwerke in Deutschland. US-Außenminister John Kerry bezeichnete den Bericht als Weckruf für die Wirtschaft und appellierte an die Unternehmen, verstärkt in den Energiebereich zu investieren.
    Vorbereitung für Weltklimagipfel
    Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) - kurz Weltklimarat genannt - legt alle fünf bis sieben Jahre einen Sachstandsbericht vor, in dem der wissenschaftliche Erkenntnisstand der Klimaforschung zusammengefasst wird. Das Treffen und der Bericht dienen der Vorbereitung der nächsten Weltklimagipfel in Peru und Ende nächsten Jahres in Paris.
    (ach/cp/nin)