Laut Latif braucht es erhebliche, anhaltende Niederschläge in März und April, um eine schwere Dürre im Sommer zu vermeiden. Ansonsten bestehe erhöhte Waldbrandgefahr, auch die Landwirte müssten mit Ernteeinbußen rechnen, betonte der Klimaforscher im Deutschlandfunk. Latif warnte zudem vor einer Verschärfung der Energiekrise, weil im Sommer Atomkraftwerke in Frankreich wegen der Wasserknappheit gedrosselt oder abgestellt werden könnten.
Blaupause für mögliche Dürrefolgen in Deutschland
Latif rief zu einem weltweiten Umdenken im Kampf gegen die Klimaerwärmung auf und betonte, nur die Senkung des globalen Treibhausgasausstoßes könnte die Erderhitzung abbremsen. Die derzeitige Situation in Frankreich und Norditalien bezeichnete er als Blaupause für das, was auch in Deutschland bei anhaltenden Dürren drohe.
Laut dem Deutschen Wetterdienst waren die Wintermonate in Deutschland etwas zu trocken, zudem wurde zum zwölften Mal in Folge ein zu warmer Winter gemessen.
Kaum Niederschläge in Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz
In Frankreich hatte es seit Jahresbeginn an mehr als 30 Tagen in Folge nicht geregnet. Auch in Italien, der Schweiz und Teilen Österreichs droht massive Trockenheit. So wies die Umweltorganisation Legambiente darauf hin, dass in den Alpen in den vergangenen Monaten 53 Prozent weniger Schnee als im langjährigen Mittel gefallen sei.
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Diese Nachricht wurde am 05.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.