Erderwärmung
Klimaforscher Rahmstorf und Höhne sehen Extrem-Hochwasser in Ost- und Mitteleuropa als deutliches Zeichen des menschengemachten Klimawandels

Nach Erkenntnissen der Wissenschaft ist das Hochwasser in Ost- und Mitteleuropa auf den Klimawandel zurückzuführen.

    Das Foto zeigt Stefan Rahmstorf, Klimaforscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
    Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf empfiehlt den völligen Ausstieg aus der fossilen Energienutzung, um den Klimawandel beherrschen zu können. (IMAGO / IPON / IMAGO / IPON)
    Die Extremregen-Ereignisse, die man derzeit in Polen, Österreich, Tschechien und Rumänien beobachten könne, seien ein deutliches Zeiches des menschengemachten Klimawandels, sagte der Direktor des New Climate Institutes, Niklas Höhne, im Deutschlandfunk. Dieser habe sich in den vergangenen Jahren in erschreckender Weise intensiviert. Die Entwicklung sei besorgniserregend.
    Ähnlich äußerte sich der Abteilungsleiter Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Kllimafolgenforschung, Stefan Rahmstorf. Er sagte tagesschau.de, wissenschaftlicher Konsens sei, dass durch die Erderwärmung Hochwasser-Katastrophen sowohl intensiver als auch häufiger aufträten. Klimaforscher hätten seit Jahrzehnten davor gewarnt und die Messdaten zeigten das längst. Rahmstorf mahnte weitere Klimaschutzmaßnahmen an. Schon in der aktuellen Situation komme man immer häufiger an Belastungsgrenzen der Infrastruktur, wo die Flüsse das Wasser nicht mehr aufnehmen könnten oder Dämme brächen. Die Forscher empfehlen, konsequent aus der fossilen Energienutzung auszusteigen - denn ein stabiles und besser vorhersagbares Klima gäbe es nur, wenn die CO2-Emissionen auf netto Null abgesunken seien.

    Kommunen fordern mehr finanzielle Hilfe von Bund und Ländern für Schutzmaßnahmen

    Auch Rahmstorfs Kollege Hermann Lotze-Campen erklärte, die Extremwetterereignissen würden mit steigenden Temperaturen immer häufiger werden. Höhere Temperaturen über den Meeren sorgten für mehr Regenfälle, führte er im ZDF aus.
    Vor dem Hintergrund der Überschwemmungen in Deutschland fordern die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern beim Hochwasserschutz. Die Ereignisse der letzten Tage machten einmal mehr deutlich, dass dem vorbeugenden Hochwasserschutz hohe Priorität eingeräumt werden müsse, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Berghegger, der "Rheinischen Post". Er forderte unter anderem einen konsequenten Ausbau technischer Maßnahmen wie Spundwände oder den Bau von Regenrückhaltebecken. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Deutschen Landkreistags, Brötel. Er nannte als weiteres Beispiel den Schutz von Küsten- und Binnendeichen. Derzeit sei dieser Bereich noch deutlich unterfinanziert.
    Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Hasselfeldt, betonte, ohne massive Investitionen in den Hochwasserschutz werde man mit kommenden Katastrophen nicht mehr Schritt halten können.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.