Archiv

Klimaforschung
NASA will Entscheidungshilfen liefern

Seit Beginn der industriellen Revolution sind die CO2-Werte in der Atmosphäre schon stark gestiegen. Und es kommt immer mehr Kohlendioxid hinzu. Mit noch genaueren Daten und Analysen will die US-Raumfahrtbehörde NASA Politikern Entscheidungshilfen liefern - eigentlich gerade rechtzeitig für die Klimakonferenz in Paris.

Von Rolf Büllmann |
    Ein Kohlekraftwerk in der Nähe das Capitols in Washington
    Ein Kohlekraftwerk in der Nähe das Capitols in Washington. Die NASA will noch genauere Daten zum weltweiten CO2-Austoß liefern. (dpa / picture-alliance / Matthew Cavanaugh)
    Es war erkennbar eine Pressekonferenz, deren Zeitpunkt genau überlegt war - sie fiel genau in die Zeit, in der das Interesse für Klimaprobleme und Klimapolitik angesichts des näherrückenden Klimagipfels von Paris steigt. Und die NASA wollte klarstellen, dass sie mehr im Programm hat als Raumfahrt und Raketen - sie kann auch C02-Forschung! Und da können auch die von profitieren, die demnächst in Frankreich zusammenkommen - Politiker nämlich:
    "Politiker sind gezwungen, Entscheidungen zu treffen auf der Basis unsicherer Daten. Und die NASA bemüht sich sehr, das zu verbessern, und das wird - glaube ich - dazu führen, dass Politiker bessere und genauere Entscheidungen treffen können", sagt George Hurtt vom NASA-Programm zur Kohlenstoffüberwachung. Um genau darzulegen, wie die Raumfahrtagentur künftig helfen will, hat Michael Freilich, der Direktor der Abteilung Erdwissenschaften der NASA, erst mal dargelegt, was man alles weiß: "Wir wissen sicher, dass die CO2-Werte in der Atmosphäre deutlich angestiegen sind seit Beginn der industriellen Revolution. Und derzeit steigt die CO2-Konzentration in der Atmosphäre um durchschnittlich zwei ppm pro Jahr."
    Mit anderen Worten: Es kommt immer mehr Klimagas CO2 in die Atmosphäre - was Klimaschützer weltweit nervös macht. Was man nicht weiß, ist, warum es so große Schwankungen gibt bei dem, was Pflanzen und Ozeane absorbieren von dem CO2, das der Mensch durch die Nutzung fossiler Brennstoffe freisetzt. Hier sollen nun neue Forschungs-, Mess- und Analysemethoden helfen, die die NASA gerade umsetzt. So sind seit Kurzem erstmals Ein-Jahres-Daten des neuen Klimasatelliten "OCO2" verfügbar, der weltweit den Kohlendioxidausstoß sichtbar macht. Annmarie Eldering vom NASA Jet Propulsion Labor in Pasadena:"'OCO2' sammelt jeden Tag fast 100.000 sehr genaue Messungen von CO2 in der Atmosphäre, rund um die Welt. Das sind etwa 100 mal mehr Daten, als wir vorher zur Verfügung hatten."
    Erdbeobachtung aus dem Weltraum soll also dazu beitragen, den Klimawandel zu verstehen und am Ende dann auch besser vorherzusagen. Informationen, die am Ende Politikern helfen sollen, ihre Entscheidungen zu treffen. Die Klimakonferenz von Paris wird davon allerdings noch nicht profitieren können. Dafür ist es noch zu früh.