Das Papier ist das Ergebnis zweiwöchiger intensiver Verhandlungen von mehr als 190 Staaten im Vorort Le Bourget. Der französische Außenminister Laurent Fabius sprach als Tagungsleiter von einem "wahrscheinlich historischen Ereignis". Die Ergebnisse seien fair, auf Dauer und Ausgleich angelegt und rechtlich verbindlich, sagte er.
Ziel: Erderwärmung deutlich unter zwei Grad
Der Text enthalte wichtige Fortschritte, die viele vorher für unmöglich gehalten hätten. So solle die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden, die Länder sollten sogar versuchen, 1,5 Grad zu unterschreiten - gemessen an vorindustrieller Zeit. Es enthalte auch den lange umstrittenen Mechanismus, wonach nationale Klimaziele alle fünf Jahre überprüft werden sollen.
Darüber hinaus werde besonders bedrohten Ländern Unterstützung im Fall klimabedingter Schäden zugesichert. Das Versprechen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klima-Hilfen in armen Ländern zur Verfügung zu stellen, werde bekräftigt, eine weitere Steigerung der Mittel in den Folgejahren sei vorgesehen, erklärte Fabius.
Noch keine Billigung
Den nach mehrfachen Verzögerungen auf der UNO-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris präsentierten Text müssen die Delegierten aus 195 Staaten allerdings noch billigen. Die Entscheidung ist im Laufe des Tages vorgesehen. Spätestens dann wird sich zeigen, ob der Kompromissvorschlag die großen Streitfragen zwischen den Staatengruppen überwinden kann.
Frankreichs Präsident François Hollande warb eindringlich zur Annahme des Weltklimavertrags. "Es ist selten, dass es im Leben die Gelegenheit gibt, die Welt zu verändern. Sie haben diese Gelegenheit", sagte der Staatschef. "Der 12. Dezember 2015 kann nicht nur ein historischer Tag sein, sondern ein großes Datum für die Menschheit."
"Frankreich bittet Sie, beschwört Sie, die erste universelle Klima-Einigung anzunehmen", sagte Hollande. "Angesichts des Klimawandels sind unsere Schicksale miteinander verknüpft." UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon meinte, der Vertrag würde die Menschheit beim Umweltschutz auf einen neuen Weg führen.
Der Klimapakt soll erstmals fast alle Länder der Welt am Kampf gegen die Erderwärmung beteiligen. Er soll 2020 an die Stelle des Kyoto-Abkommens treten, in dem sich nur einige Industriestaaten zum Klimaschutz verpflichtet hatten. Mit dem Abkommen soll letztlich ein kompletter Umbau der weltweiten Energieversorgung und eine Abkehr von Kohle und Öl auf den Weg gebracht werden, um den Ausstoß der gefährlichen Treibhausgase zu drosseln.
(fwa/hba)