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Klimagipfel
Viele Lorbeeren für den kritisierten Klimaschutzplan

Auch auf dem UN-Klimagipfel in Marrakesch hat sich die erste Aufregung über den Wahlsieg von Donald Trump wieder gelegt. Viele Länder betonten, ihre Anstrengungen zur Begrenzung des Schadstoffausstoßes verstärken zu wollen. Auch der deutsche Kilmaschutzplanplan kommt in Marokko gut an.

Von Georg Ehring |
    Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (CSU) steht auf der Weltklimakonferenz COP 22 in Marrakesch neben einem Globus.
    Durfte sich auf die Schulter klopfen lassen: Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bei der Weltklimakonferenz. (Michael Gottschalk/Photothek.Net/BMEL/dpa)
    Zerknirschung sieht anders aus. Selbstbewusst und entschieden präsentiert Catherine Novelli, Staatssekretärin im US-Umweltministerium die Anstrengungen ihres Landes zum Schutz der Meere im Klimawandel. Doch natürlich fragen die Journalisten weniger nach Schutzgebieten draußen im Ozean, sondern vor allem nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten und den Folgen für den Klimaschutz. Catherine Novelli:
    "Wir wissen um die Arbeit, die Präsident Obama geleistet hat. Wir müssen sehen, wie sich die Dinge entwickeln. In diese Dinge ist weltweit sehr viel Schwung gekommen und es gibt allen Grund anzunehmen, dass das weltweit so weiter gehen wird."
    Ob und wenn ja wie die USA weiter dabei sind, das weiß sie freilich auch noch nicht und diese Frage dominiert die Debatten in der ersten Woche des Gipfels. Ein Austritt aus dem Pariser Abkommen wäre frühestens nach drei Jahren möglich – mit einer Frist von einem Jahr, sodass die USA noch bis 2020 daran gebunden wären.
    China zeigt Flagge
    Viele Staaten machen in Marrakesch deutlich, dass ein Rückzug vom Klimaschutz für die USA auch in anderen Gebieten der internationalen Politik negative Folgen hätte. Besonders beachtet wurde China. Der weltweit größte Emittent von CO2 ließ kurz nach der US-Wahl seinen stellvertretenden Chefunterhändler Xie Ji erklären, sein Land sei dabei, den Kampf gegen den Klimawandel zu intensivieren.
    Die zweite Konferenzwoche wird noch viele Gelegenheiten bringen, im Klimaschutz Flagge zu zeigen. Am Dienstag eröffnet Marokkos König Mohammed VI. die erste Sitzung der Vertragsstaaten des Pariser Abkommens – rund 60 Staats- und Regierungschefs sind dabei. Für Deutschland reist Umweltministerin Barbara Hendricks nach Marrakesch, mit dem in letzter Minute verabschiedeten Klimaschutzplan bis 2050 im Gepäck. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der lange um eine Entschärfung des Papiers gekämpft hatte, reiste schon zum Wochenende nach Marrakesch und er kann als erster die Lorbeeren für den deutschen Plan ernten. "Ich hab doch schon ein anerkennendes Schulterklopfen mitnehmen dürfen."
    Der deutsche Plan kommt gut an
    In Deutschland haben viele Umweltschützer den Plan kritisiert, in Marrakesch kommt er durchweg gut an. Liz Gallagher, Klima-Aktivistin aus Großbritannien:
    "Deutschland ist das erste Land, das so einen Plan aufgestellt hat und das ist eine großartige Nachricht. Wir brauchen mehr Länder, die so etwas machen. Wir glauben auch nicht, dass dies das letzte Wort über die Ambitionen Deutschlands für die Zeit bis 2050 ist. Es wird sich sicher mit der Zeit entwickeln. Es ist ein guter erster Schritt, es gibt aber sicher noch Raum für eine Verbesserung."
    Das Pariser Klimaschutz-Abkommen sieht eine Intensivierung der Anstrengungen in den nächsten Jahren vor, weil klar ist, dass die bisher gegebenen Zusagen bei weitem nicht reichen, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Nach dem überraschend schnellen Inkrafttreten des Vertrages soll im Jahr 2018 zum ersten Mal über höhere Ziele geredet werden. Über Struktur und genauer Inhalt dieser Verschärfungsrunden wird der Gipfel in Marrakesch in den nächsten Tagen beraten.