"Es gibt keinen Planeten B – Euer Egoismus zerstört unsere Zukunft!
Mit Parolen wie dieser zogen viele Tausende Menschen durch die Straßen von Madrid. Transparente und Schilder forderten entschiedenen Klimaschutz und weniger Konsum. Die Veranstalter sprechen von einer halben Million Teilnehmer, die Menge, die sich langsam durch die Straßen bewegte, war allerdings nicht zu überblicken.
"Wir müssen alles zusammenstehen, um gegen den Klimawandel zu kämpfen. Das ist unsere Pflicht. Wir müssen den Planeten retten."
"Es ist schon sehr spät. Es ist gut, dass die Jugend diese Bewegung ins Leben gerufen hat, wo wir jetzt alle mitmachen sollten."
Greta Thunberg: "Wir müssen unsere Komfortzonen verlassen"
Die Teilnehmer stammten aus allen Altersgruppen – neben der Schülerbewegung "Fridays for Future" hatten auch viele Umweltschutz-Verbände und andere Organisationen zu der Demonstration aufgerufen. Es war die größte Demonstration seit langem am Rande einer Klimakonferenz.
Die schwedische Schülerin Greta Thunberg, die mit ihrem Schulstreik die "Fridays for Future ins Leben gerufen hatte, musste den Demonstrationszug aus Sicherheitsgründen zeitweise verlassen. Auf der Abschlusskundgebung hielt sie eine kurze Rede.
"Wir müssen diese Krise wie eine Krise behandeln. Wir müssen unsere Komfortzonen verlassen. Und das machen wir gerade: Wir verlassen unsere Komfortzonen und sagen den Menschen, die die Macht haben, dass sie ihre Verantwortung übernehmen und die heutige und künftige Generationen schützen müssen."
Die Demonstranten fordern von der Klimakonferenz Entscheidungen über eine drastische Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes. Greta Thunberg gründet ihre Hoffnung allerdings nicht auf die Verhandlungen.
"Und ich kann Euch sagen: Die Hoffnung liegt nicht innerhalb der Mauern der Klimakonferenz. Die Hoffnung ist hier mit Euch!"
Angespannte Stimmung auf der Klimakonferenz
Bei der Klimakonferenz selbst ist am Wochenende Halbzeit. Entscheidungen gibt es noch nicht, die sollen die Minister in der zweiten Woche treffen. Die Stimmung ist angespannt, auch wegen des Drucks, der von der Jugendbewegung für das Klima ausgeht. Die Konferenz wird die hohen Erwartungen kaum erfüllen können. In den Verhandlungen geht es um letzte Details zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, vor allem um die Möglichkeit für reiche Industrieländer, Klimschutz-Pflichten auch durch Projekte in Entwicklungsländern zu erfüllen.
In der nächsten Woche kommen die Umweltminister der meisten beteiligten Staaten nach Madrid, um eine Abschlusserklärung auszuarbeiten. Die dürfte auch den Aufruf zu höheren Ambitionen im Klimaschutz enthalten. Darüber entscheiden soll eine weitere Klimakonferenz im nächsten Jahr im schottischen Glasgow.