Seltsame Düngergeräte stehen auf dem Hof des landwirtschaftlichen Lohnunternehmers Franz Lensing in Bedburg-Hau am Niederrhein. Schwere Anhänger mit zwei großen, weißen Tanks, sehr dicken Reifen und einem 18 Meter breiten Gestänge am Ende. An dem Gestänge hängen Speichenräder mit hohlen, spitzen Dornen. Franz Lensing beschreibt deren Funktion:
"Der Dünger kommt hier über diese Schlauchleitung, geht zentral in die Nabe hinein, und gelangt durch die Speiche in diese mit Hartmetall aufgepanzerte Spitze. Wenn die Spitze im Boden eingetreten ist, wird der Dünger ausgespritzt und der Dünger lagert sich als Depot im Boden ab."
Üblicherweise wird Stickstoff als Korndünger auf den Acker gestreut. Bei dem Einspritzverfahren mit dem Namen "Cultan" wird flüssiger Stickstoffdünger in den Boden geimpft. Alle 13 Zentimeter ein Einstich, das ergibt 300.000 kleine Stickstofflager auf einem Hektar. Und dort liegt der Stickstoff sicher:
"Die Applikation im Bereich 3 bis 5 Zentimeter unterhalb der Bodenoberfläche verhindert die gasförmigen Emissionen, verhindert auch die Erosion oberflächlich. Es kann also nichts mehr abgewaschen werden, weil Ammonium im Boden statisch festliegt und ein Stück weit im Boden eingearbeitet ist."
Das Cultanverfahren düngt den Stickstoff nicht in Form von wasserlöslichem Salpeter sondern als wasserfestes Ammonium. Dabei müssen die Pflanzenwurzeln zwar erst zu ihrem Düngerlager im Boden hinwachsen, dann aber reicht die Düngung das ganze Jahr. Und insgesamt wird weniger Stickstoff ausgebracht. Ganz ähnlich funktioniert ein zweites Verfahren namens "Entec". Es arbeitet ebenfalls mit Ammoniumdünger. Der wird aber nicht in ein Depot im Boden eingeführt, sondern dem Düngerkorn chemisch zugesetzt.. Wilfried Vaupel aus Cölbe in Hessen benutzt den grün gefärbten Dünger seit zwei Jahren und düngt heute entschieden weniger als früher, besonders im Mais:
"Früher haben wir im Mais um die 200 Kilo Rein-N-Stickstoffdünger aufgebracht und heute streuen wir 100 Kilo Stickstoff und kommen damit zum gleichen Ergebnis."
Trotz des geringeren Dünger-Verbrauchs blieben die Ernten gleich. Auch der Stickstoffgehalt des Bodens im Frühjahr, wenn der neue Düngerbedarf ermittelt wird, hat sich gegenüber früher nicht verändert. Vaupel hat dafür nur eine Erklärung:
"Ich gehe davon aus, dass diese Düngerform durch den Stabilisator die Pflanzenverfügbarkeit bedeutend erhöht, und dadurch diese 100 Kilo, die wir heute noch streuen, auch genau dahin kommen, wo sie hinkommen sollen, in die Pflanze."
Untersuchungen belegen, dass die Umweltbelastung aus Stickstoffdüngern dadurch auf die Hälfte und weit darunter sinken kann. Doch beide Techniken sind zunächst teuer. Die Anschaffung einer Einspritzmaschine für das Cultan-Verfahren lohnt nur bei hoher Auslastung, z.B. in einem Lohnunternehmen, das seine Landmaschinen auf vielen Bauernhöfen einsetzt. Das chemisch stabilisierte Düngerkorn, das unter verschiedenen Handelsnamen auf dem Markt ist, passt zwar in herkömmliche Düngerstreuer - es kostet aber deutlich mehr. Doch beide Verfahren bieten mit dem vor Verdunsten und Auswaschen geschützten Ammonium zwei wirtschaftliche Vorteile: den geringeren Düngerbedarf und vor allem weniger Fahrten auf dem Acker. Beim Cultan-Verfahren ist es nur eine Fahrt im Frühjahr, beim Entec-Dünger spart man jede zweite Fahrt, so Wilfried Vaupel:
"Wir düngen Raps mit einer Überfahrt, wo wir früher dreimal fahren mussten, im Weizen, wo wir teilweise viermal gefahren sind, werden wir mit zwei Überfahrten hinkommen."
Beide Verfahren wurden übrigens in Deutschland entwickelt - Cultan entstand an der Universität Bonn, Entec ist eine Entwicklung der deutschen Düngerindustrie in Kooperation mit dem Forschungsministerium.
"Der Dünger kommt hier über diese Schlauchleitung, geht zentral in die Nabe hinein, und gelangt durch die Speiche in diese mit Hartmetall aufgepanzerte Spitze. Wenn die Spitze im Boden eingetreten ist, wird der Dünger ausgespritzt und der Dünger lagert sich als Depot im Boden ab."
Üblicherweise wird Stickstoff als Korndünger auf den Acker gestreut. Bei dem Einspritzverfahren mit dem Namen "Cultan" wird flüssiger Stickstoffdünger in den Boden geimpft. Alle 13 Zentimeter ein Einstich, das ergibt 300.000 kleine Stickstofflager auf einem Hektar. Und dort liegt der Stickstoff sicher:
"Die Applikation im Bereich 3 bis 5 Zentimeter unterhalb der Bodenoberfläche verhindert die gasförmigen Emissionen, verhindert auch die Erosion oberflächlich. Es kann also nichts mehr abgewaschen werden, weil Ammonium im Boden statisch festliegt und ein Stück weit im Boden eingearbeitet ist."
Das Cultanverfahren düngt den Stickstoff nicht in Form von wasserlöslichem Salpeter sondern als wasserfestes Ammonium. Dabei müssen die Pflanzenwurzeln zwar erst zu ihrem Düngerlager im Boden hinwachsen, dann aber reicht die Düngung das ganze Jahr. Und insgesamt wird weniger Stickstoff ausgebracht. Ganz ähnlich funktioniert ein zweites Verfahren namens "Entec". Es arbeitet ebenfalls mit Ammoniumdünger. Der wird aber nicht in ein Depot im Boden eingeführt, sondern dem Düngerkorn chemisch zugesetzt.. Wilfried Vaupel aus Cölbe in Hessen benutzt den grün gefärbten Dünger seit zwei Jahren und düngt heute entschieden weniger als früher, besonders im Mais:
"Früher haben wir im Mais um die 200 Kilo Rein-N-Stickstoffdünger aufgebracht und heute streuen wir 100 Kilo Stickstoff und kommen damit zum gleichen Ergebnis."
Trotz des geringeren Dünger-Verbrauchs blieben die Ernten gleich. Auch der Stickstoffgehalt des Bodens im Frühjahr, wenn der neue Düngerbedarf ermittelt wird, hat sich gegenüber früher nicht verändert. Vaupel hat dafür nur eine Erklärung:
"Ich gehe davon aus, dass diese Düngerform durch den Stabilisator die Pflanzenverfügbarkeit bedeutend erhöht, und dadurch diese 100 Kilo, die wir heute noch streuen, auch genau dahin kommen, wo sie hinkommen sollen, in die Pflanze."
Untersuchungen belegen, dass die Umweltbelastung aus Stickstoffdüngern dadurch auf die Hälfte und weit darunter sinken kann. Doch beide Techniken sind zunächst teuer. Die Anschaffung einer Einspritzmaschine für das Cultan-Verfahren lohnt nur bei hoher Auslastung, z.B. in einem Lohnunternehmen, das seine Landmaschinen auf vielen Bauernhöfen einsetzt. Das chemisch stabilisierte Düngerkorn, das unter verschiedenen Handelsnamen auf dem Markt ist, passt zwar in herkömmliche Düngerstreuer - es kostet aber deutlich mehr. Doch beide Verfahren bieten mit dem vor Verdunsten und Auswaschen geschützten Ammonium zwei wirtschaftliche Vorteile: den geringeren Düngerbedarf und vor allem weniger Fahrten auf dem Acker. Beim Cultan-Verfahren ist es nur eine Fahrt im Frühjahr, beim Entec-Dünger spart man jede zweite Fahrt, so Wilfried Vaupel:
"Wir düngen Raps mit einer Überfahrt, wo wir früher dreimal fahren mussten, im Weizen, wo wir teilweise viermal gefahren sind, werden wir mit zwei Überfahrten hinkommen."
Beide Verfahren wurden übrigens in Deutschland entwickelt - Cultan entstand an der Universität Bonn, Entec ist eine Entwicklung der deutschen Düngerindustrie in Kooperation mit dem Forschungsministerium.