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Klimaschutz im Sport
"2024 wird Nachhaltigkeit eine erhebliche Rolle spielen"

Der Sport könne in der Klimadebatte eine viel größere Rolle spielen sagt, Stefan Wagner, Initiator von "Sports for Future" im Dlf. Allerdings müsse man es ernst meinen und an der entsprechenden Grundhaltung fehle es im Sport noch gelegentlich. Als Problem sieht er die Aufblähung von Wettbewerben.

Anlässlich der Weltklimakonferenz geht es um Anstrengungen der internationalen Politik, den menschengemachten Klimawandel einzudämmen. Der Profisport hat in den vergangenen Jahrzehnten auf globales Wachstum gesetzt und muss sich nun fragen lassen: Welchen Anteil trägt er eigentlich, wenn Emissionen eingedämmt werden sollen?
Stefan Wagner führt ein Büro für gesellschaftliche Unternehmensverantwortung, Marketing und Kommunikation. Beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim befasst er sich unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit und ist Sprecher der Initiative "Sports for Future". Diese Initiative will nach eigenen Worten den Sport zusammenbringen, um gemeinsam den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen. Für Wagner ist klar, dass der Sport in dem Bereich viel mehr erreichen kann:
"Der Sport kann natürlich als eine der wesentlichen Instanzen unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen eine viel wichtigere als bisher. Und dafür setzen wir uns ein."
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Für Wagner gibt es beim Klimschutz für den Sport drei große Themenbereiche:
- Sich dazu zu bekennen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten
- Den eigenen Einfluss einzusetzen und darüber Menschen erreichen
- Die eigene Plattform und öffentliche Wirksamkeit zu nutzen, um auf unübliche Weise Aufmerksamkeit für das Thema herzustellen

"Weg vom alleinigen Höher, Schneller, Weiter"

Aktuelle Entscheidungen und Pläne der großen Player im Sportmarkt sieht er dabei kritisch: Eine WM alle zwei Jahre, mehr Teilnehmernationen beim Turnier und auch in anderen Sportarten größere und häufigere Events - all das sieht Wagner als wenig nachhaltig an:
"Dann ist der Sport ja dafür genau geeignet, dass wir wegkommen von einem alleinigen Höher, Schneller, Weiter, bei dem es sich nur um einen selbst dreht. Sondern dass wir hinkommen zu einem Wachstum, was sich eben im Einklang mit Klimazielen befindet. Und dann sind eben bestimmte Entwicklungen vielleicht auch nicht mehr die richtigen. Und dazu zählt bestimmt eine WM alle zwei Jahre und dazu zählt vielleicht auch das Teilnehmerfeld. Aber am Ende führen wir eine Diskussion, die wir als Gesamtgesellschaft zu führen haben."
Auch konkret für die Europmeisterschaft sieht Wagner den Klimaschutz als maßgebliches Merkmal: "Wir werden es ja auch sehen in Richtung Euro 2024 zum Beispiel. Dann wird das Thema Nachhaltigkeit mit Sicherheit eine erhebliche Rolle spielen, auch aufgrund des politischen Einflusses."

"An verbindlicher Grundhaltung fehlt es noch"

Bei der Frage der langfristigen Ausrichtung sieht Wagner Chancen für den Sport, wenn dieser eine Vorreiterrolle einnimmt: "Wenn wir sagen: 'Wie kann ich die Rolle, die ich in der Gesellschaft habe so einsetzen, dass ich wirklich was beitrage?‘ Und dann hat es ja durchaus auch positive Effekte, die sich auch wirtschaftlich auswirken für jemanden, der das anständig macht."
Um das zu erreichen, müsse man es bei dem Thema aber auch wirklich ernst meinen, sagt Wagner. In der Grundhaltung fehle es aber noch an der einen oder anderen Stelle. Seine Vorstellung von der Ausrichtung des Sports erklärt er so:
"Ich versuche zu überlegen, was ich als gesellschaftliche Instanz hier beitragen kann, dann ergibt sich die Priorität von alleine. Und dann ergibt es sich auch von alleine, dass ich das in mein Kerngeschäft einflechte und bestimmte Dinge dann gar nicht mehr zur Diskussion stehen. Also beispielsweise ernsthafte Reduktionsziele in Bezug auf den CO2-Fußabdruck oder ähnliches."