Die CO2-Entnahmetechnologien, häufig als "negative Emissionen" bezeichnet, sind mit Risiken behaftet. Auch ihre ethischen Konsequenzen sollten deshalb in den Klimawissenschaften berücksichtigt werden. Das empfehlen Forscher vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC).
C02-Entnahme könnte politisch ausgenutzt werden
Jan Minx, Klimaökonom, ist einer der Autoren des Kommentars. Er äußerte die Sorge, dass CO2-Entnahme-Technologien politisch genutzt werden - als Ausrede für verminderte Klimaschutzbemühungen.
Vor allem sei eine gesellschaftliche Debatte über die Anwendung dieser Technologien notwendig. Die aber werde nicht geführt.
"Negative Emmissionen" überschätzt?
Als Beispiel nannte er die großflächige Aufforstung von Wäldern, die das CO2 aus der Luft binden. Dafür werde aber fruchtbares Land benötigt, das als Anbaugebiet für Nahrungsmittel dann nicht mehr zur Verfügung stünde.
Auch werde die Möglichkeit, künftig riesige Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen, von vielen Klimamodellen überschätzt. Wünschenswert sei eine Mischung aus ambitioniertem Klimaschutz und CO2-Entnahmetechnologien. Aber gerade im Bereich des ambitionierten Klimaschutzes sei viel Zeit verschlafen worden.