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Klimaschutz
Klimaforscher: Debatte über negative Emissionen notwendig

Der Klimaforscher Jan Minx hat im Dlf eine breite gesellschaftliche Debatte über Technologien zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre gefordert. Er äußerte die Sorge, dass diese "negativen Emissionen" als Ausrede für verminderte Klimaschutzbemühungen dienen könnten.

Jan Minx im Gespräch mit Christiane Knoll |
    Blick auf die dampfenden Kühltürme des Braunkohlekraftwerkes Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG.
    Zuviel C02 in der Atmosphäre - ist es eine Lösung, die Emissionen einfach wieder aus der Luft zu fischen? (dpa/Patrick Pleul)
    Die CO2-Entnahmetechnologien, häufig als "negative Emissionen" bezeichnet, sind mit Risiken behaftet. Auch ihre ethischen Konsequenzen sollten deshalb in den Klimawissenschaften berücksichtigt werden. Das empfehlen Forscher vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC).
    C02-Entnahme könnte politisch ausgenutzt werden
    Jan Minx, Klimaökonom, ist einer der Autoren des Kommentars. Er äußerte die Sorge, dass CO2-Entnahme-Technologien politisch genutzt werden - als Ausrede für verminderte Klimaschutzbemühungen.
    Vor allem sei eine gesellschaftliche Debatte über die Anwendung dieser Technologien notwendig. Die aber werde nicht geführt.
    "Negative Emmissionen" überschätzt?
    Als Beispiel nannte er die großflächige Aufforstung von Wäldern, die das CO2 aus der Luft binden. Dafür werde aber fruchtbares Land benötigt, das als Anbaugebiet für Nahrungsmittel dann nicht mehr zur Verfügung stünde.
    Auch werde die Möglichkeit, künftig riesige Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen, von vielen Klimamodellen überschätzt. Wünschenswert sei eine Mischung aus ambitioniertem Klimaschutz und CO2-Entnahmetechnologien. Aber gerade im Bereich des ambitionierten Klimaschutzes sei viel Zeit verschlafen worden.