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Klimavorsorgeportal
Informationen und Tipps zum Umgang mit dem Klimawandel

Angesichts zunehmender Wetterextreme hat die Bundesregierung ein Website zum Thema Klimawandel gestartet. Das Klimavorsorgeportal bietet staatlich geprüfte und aktuelle Informationen sowie ganz konkrete Tipps zur Vorsorge gegen Klimaschäden - und will ein möglichst breites Publikum ansprechen.

    Junge Maispflanzen in einem Feld
    Landwirte sollen auf dem Klimavorsorgeportal ganz konkrete Handlungsempfehlungen bekommen (imago stock&people)
    Das soeben vorgestellte Klimavorsorgeportal richtet sich ausdrücklich auch an interessierte Bürger, die sich über den Klimawandel und die Auswirkungen auch in Deutschland informieren wollen. Es soll also nicht nur Behörden oder Unternehmen ansprechen. Es geht zudem auch um passgenaue Informationen, die bei Bedarf auch bestimmte Regionen hierzulande in den Fokus rücken.
    Die Bundesregierung hat bereits 2008, vor zehn Jahren, die Deutsche Anpassungsstrategie beschlossen. Auch hier geht es darum, Wege zu finden, wie mit den Veränderungen umzugehen ist und auch, wie künftig Schäden zu vermeiden sind. Dieses fundierte, gebündelte Fachwissen wird nun im Klimavorsorgeportal ebenfalls aufbereitet.
    Konkrete Empfehlungen zum Umgang mit dem Klimawandel
    Susanne Hempen ist im Bundesumweltministerium die Koordinatorin für diese Anpassungsstrategie. Sie sagt, auch interessierte Bürger würden hier auf jeden Fall fündig: "Die Informationen des Klimavorsorgeportals werden aktuell gehalten. Veraltete Informationen fallen raus. Der Bürger kann beispielsweise etwas über die Hitzewarn-App erfahren. Wie kann man diese herunterladen? Er bekommt zudem Handlungsempfehlungen, was er selbst tun kann, um sich gegen Hitze zu wappnen: Das kann Gesundheitsaspekte betreffen, es geht aber auch um die Frage, wie man baulich - am eigenen Haus - etwas verändern kann."
    Für das federführende Bundesumweltministerium ist klar: Der Klimawandel sei inzwischen auch in Deutschland angekommen. Extremwetterereignisse, die früher noch die großen Ausnahmen gewesen seien, würden heutzutage mehr und mehr zum Normalfall werden, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Vorsorge und Anpassung seien deshalb notwendig - in vielen Bereichen, beispielsweise in der Landwirtschaft. Auch hier soll das Portal die wesentlichen Informationen liefern.
    "Die Landwirte müssen sich auf zunehmende Trockenheit einstellen. Sie müssen ihre Bodenbewirtschaftung verändern. Wir haben deshalb gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium Schulungen angestoßen, die Landwirten auch Hilfestellungen geben. Sie bekommen Informationen zu den Gefahren des Klimawandels und eben auch ganz konkrete Empfehlungen: Welche Pflanzensorten oder auch Tierarten kommen mit den veränderten Bedingungen besonders gut zurecht? Welche Bewässerungstechniken, welche Ackerbausysteme sind wassersparend? Was kann man da nach vorne bringen?"
    Daten vom Deutschen Wetterdienst
    Die verwendeten Daten stammen unter anderem natürlich vom Deutschen Wetterdienst, aber auch sehr viele Analysen, etwa des Umweltbundesamtes, sind eingeflossen. In einem aber zeigte sich Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, sicher: Auch wenn noch kein einzelner Sommer ein wissenschaftlicher Beleg für Klimaveränderungen darstellt - die Langzeitbetrachtungen der Experten lassen inzwischen doch Schlussfolgerungen zu. Paul Becker mit seiner Bilanz des Deutschen Sommers 2018:
    "Im Zeitraum April bis August 2018 lag die Mitteltemperatur in Deutschland bei 17,3 Grad Celsius. Das sind 3,6 Grad über dem langjährigen Mittel. Ein solches Temperatur-Plus hat es für diesen Zeitraum in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881 noch nie gegeben. Und im gleichen Zeitraum fiel in Deutschland verglichen mit dem vieljährigen Durchschnitt 150 Liter Regen pro Quadratmeter zu wenig. Nur 1911 war das Minus mit 160 Liter pro Quadratmeter noch größer."
    Auch diese Daten findet man natürlich auf dem Klimavorsorgeportal. Und es werden Erfahrungen weitergegeben: Welche Maßnahmen wurden bereits von einzelnen Kommunen veranlasst? Susanne Hempen erwähnt hier beispielsweise die Anstrengungen der Stadt Solingen, auf künftige Hochwassersituationen besser reagieren zu können. Für Stadtplaner oder Architekten anderswo könnte dies von Interesse sein.
    "Da geht es um ganz konkrete Handlungsanweisungen, was die Kommunen vor Ort schon gemacht haben. Aber auch, welche Schwierigkeiten sie hatten. Daraus kann man lernen. Man hat hier zum Beispiel ein Konzept entwickelt, welches das Wasser zum einem nicht verbannt aus der Stadt, sondern es auch nutzt. Sodass man beispielsweise bei Hitze auch die Verdunstungskälte des Wassers