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Klimawandel
2015 wahrscheinlich so heiß wie nie zuvor

2015 wird wahrscheinlich das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 130 Jahren. Das befürchtet die Weltwetterorganisation WMO in Genf auf der Basis von Messungen der ersten zehn Monate. Verantwortlich macht sie dafür das Wetterphänomen "El Niño", aber vor allem die Menschen.

    Gleißende Sonne vor blauem Himmel
    Die Erderwärmung bricht 2015 voraussichtlich alle Rekorde. (dpa / Arno Burgi)
    Die vorläufigen Schätzungen der WMO beruhen auf Messungen, die von Januar bis Oktober durchgeführt wurden. Demnach betrug die durchschnittliche Temperatur für Land- und Meeresoberflächen in diesem Jahr bislang etwa 14,73 Grad Celsius. Dieser Wert liegt um etwa ein Grad über dem Durchschnitt der vorindustriellen Periode von 1880 bis 1899. Doch damit nicht genug: 2016 droht nach Meinung der Experten noch wärmer zu werden.
    "Das sind schlechte Nachrichten für den Planeten", sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. Als Grund für die Erwärmung des Klimas nannte er zum einen das Wetterphänomen "El Niño", das in diesem Jahr besonders ausgeprägt gewesen sei. Dabei heizt sich der Pazifik stark auf, die Passatwinde bleiben aus, und es kommt in vielen Regionen zu monatelangen Dürren. Zum anderen machte Jarraud den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase für die Entwicklung verantwortlich.
    Appell an die Teilnehmer des UNO-Klimagipfels
    Der Generalsekretär der WMO forderte die Teilnehmer des UNO-Klimagipfels auf, sich im Dezember in Paris auf ein robustes Abkommen zur Reduktion der CO2-Emissionen zu einigen. Noch sei es möglich, das Zwei-Grad-Ziel zu halten - also zu erreichen, dass sich das Klima um maximal zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmt. Je länger die Welt warte, desto schwieriger werde es aber, betonte Jarraud. Im schlimmsten Fall droht könnte sich das globale Klima um sechs Grad erwärmen.
    Sollten sich die Prognosen der WMO bewahrheiten, wäre es das fünfte Jahr in Folge, dass die Erderwärmung einen Rekord bricht. Die zehn heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung traten der UNO-Organisation zufolge alle seit 1998 auf, acht davon seit 2005.
    (am/jcs)