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Studie
Klimawandel bedroht Zooplanktion in Arktis - Experten warnen vor fatalen Auswirkungen auf Ökosystem

Der Klimawandel bedroht einer Studie zufolge Zooplankton in der Arktis. Die riesige Gruppe von unterschiedlichen Organismen könnte künftig länger in der Tiefe bleiben, zitiert das Fachmagazin "Nature Climate Change" aus der Untersuchung.

    Zu sehen sind drei durchsichtige Plastikbehälter, jeweils mit Proben von Zooplankton.
    Drei Proben mit Zooplankton in durchsichtigen Plastikbehältern. (imago/ZumaWire/Esther Horvath)
    Dies hätte fatale Auswirkungen auf das ganze Ökosystem bis hin zu Robben, Walen und Eisbären, warnt das internationale Forschungsteam unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts mit Sitz in Bremerhaven.

    Kleinstlebewesen bilden Nahrungsgrundlage für Meeresbewohner

    Zooplankton sind weltweit verbreitete Kleinstlebewesen, die die Nahrungsgrundlage für zahllose Meeresbewohner bilden. Zu diesen Organismen zählen zum Beispiel kleine Krebstierchen und Rädertierchen. Nach Angaben des Forschungsteams nähert sich das Zooplankton meist im Schutz der Dunkelheit der Wasseroberfläche, um dort zu fressen.

    Zooplankton in Polargebieten wandert saisonal

    In den Polargebieten wandere das Zooplankton hingegen saisonal, hieß es. Wenn es im Sommer monatelang hell ist, bleibe das Zooplankton dauerhaft in der Tiefe. Erst in der Dunkelheit im Winter nähere sich ein Teil des Zooplanktons der Wasseroberfläche. Wenn das Meereis im Zuge des Klimawandels schmilzt, kann Sonnenlicht laut Studie immer tiefer in den Ozean eindringen - auch in der sonst dunklen Jahreszeit. Das Zooplankton orientiere sich an den Lichtverhältnissen und ändere dadurch sein Verhalten: Die winzigen Tiere bleiben in Zukunft länger in der Tiefe.

    Folgen eines wärmeren Klimas

    Künftig wird sich in einem wärmeren Klima das Eis im Herbst später bilden, was zu einer geringeren Eisalgenproduktion führt, erklärte Hauke Flores vom Forschungsteam. "In Kombination mit dem späteren Aufstieg kann das beim Zooplankton im Winter häufiger zu Nahrungsmangel führen." Die Überlebenschancen des Zooplanktons in der Arktis verschlechtern sich dadurch zunehmend, zeigt die Studie. Diese Entwicklung habe Folgen für das ganze Ökosystem. Wenn es weniger Zooplankton gebe, hätten viele Fische weniger zu fressen und am Ende auch Wale, Robben und Eisbären ein Problem.
    Um den Prozess zu verlangsamen, müsse das 1,5 Grad-Ziel eingehalten werden, jedes zehntel Grad weniger Erwärmung sei wichtig für das Ökosystem der Artis, appelliert das Forschungsteam.