Wasser leitet akustische Signale außerordentlich gut. Dieses Phänomen nutzen auch Geologen, um in der Meerestiefe nach Bodenschätzen zu fahnden. Ähnlich wie an Land erzeugen sie unter Wasser kleine Explosionen und messen dabei, wie sich der Schall ausbreitet. Weil Öl- oder Erzvorkommen die Schallwellen anders leiten als umliegendes Gestein, können sie auf einem Echolot ähnlichen Apparat gut ausgemacht werden. Um einen genügend lauten Knall zu erzeugen, verwenden die Schatzsucher eine Art Luftgewehr. Doch die Methode besitzt auch unerwünschte Nebenwirkungen – zumindest für Meeresbewohner. Denn die lauten Explosionen schädigen die Hörorgane von Fischen, konstatiert der US-Biologe Professor Arthur Popper von der Universität Maryland, der seit vielen Jahren Fische und ihr Gehör untersucht. Popper untersuchte die Wirkung des Unterwasserkrachs an einem häufig gefangenen Speisefisch, dem so genannten "Rosa Schnapper", den er an der westaustralischen Küste in Meereskäfigen hält. "Dabei entdeckten wir, dass der Knall aus diesen Luftgewehren im Lauf der Zeit die Haarzellen im Innenohr der Fische - die eigentlichen Sinneszellen - schädigt. Obwohl sich diese Zellen beiden den Tieren regenerieren können, blieben diese Schäden offenbar dauerhaft bestehen."
Zwar sind Poppers Untersuchungen bislang noch nicht sehr umfangreich, doch die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass die Belastung durch die "Luftgewehre" der Geologen so stark ist, dass die Tiere die Verletzungen ihrer Innenohre nicht durch Regeneration ausgleichen können: "Die Zellen sind tot und der Reparaturmechanismus geht irgendwie verloren." Zwar war bislang bekannt, dass Lärm die Ohren von Meeressäugern wie Delphine oder Wale in Mitleidenschaft ziehen kann. Dass aber auch Fische davon derart angegriffen werden, überraschte die Forscher. "Fische nutzen Klänge beispielsweise für Kommunikation untereinander, bei der Partnerwahl sowie zur Erkennung ihrer Umgebung. Wird ihr Gehör zerstört, hören sie keine Feinde, Beute oder Partner mehr und wissen auch nicht mehr, was um sie herum vorgeht", resümiert Arthur Popper.
Zwar ist auch die natürliche See nicht gerade ein Hort der Stille, denn etwa die Brandung oder auch andere Lebewesen verbreiten laute Geräusche und übertönen mitunter so für einen Fisch die Schallspuren von Feinden oder paarungswilligen Artgenossen. Doch die künstlichen Schallquellen zur Suche nach Bodenschätzen, von Schiffen und Ölbohrplattformen verursachen zusätzlichen Lärm, dem die Tiere sich aber nicht immer durch Flucht entziehen, erklärt der Biologe: "Es ist fast wie beim Menschen: Während sich manche Teenager von lauter Musik angezogen fühlen und zu ihm hin wandern, wenden sich andere eher ab. Offensichtlich wandern manche Fische zu lauten Schallquellen oder verstecken sich an Ort und Stelle in ihren Nestern, statt zu fliehen." Zwar ließen sich die Ergebnisse der Studie nicht direkt auf andere Fischarten übertragen, doch Popper nimmt an, dass sie unter vergleichbaren Bedingungen ebenfalls ähnlich in Mitleidenschaft gezogen werden.
[Quelle: Cajo Kutzbach]
Zwar sind Poppers Untersuchungen bislang noch nicht sehr umfangreich, doch die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass die Belastung durch die "Luftgewehre" der Geologen so stark ist, dass die Tiere die Verletzungen ihrer Innenohre nicht durch Regeneration ausgleichen können: "Die Zellen sind tot und der Reparaturmechanismus geht irgendwie verloren." Zwar war bislang bekannt, dass Lärm die Ohren von Meeressäugern wie Delphine oder Wale in Mitleidenschaft ziehen kann. Dass aber auch Fische davon derart angegriffen werden, überraschte die Forscher. "Fische nutzen Klänge beispielsweise für Kommunikation untereinander, bei der Partnerwahl sowie zur Erkennung ihrer Umgebung. Wird ihr Gehör zerstört, hören sie keine Feinde, Beute oder Partner mehr und wissen auch nicht mehr, was um sie herum vorgeht", resümiert Arthur Popper.
Zwar ist auch die natürliche See nicht gerade ein Hort der Stille, denn etwa die Brandung oder auch andere Lebewesen verbreiten laute Geräusche und übertönen mitunter so für einen Fisch die Schallspuren von Feinden oder paarungswilligen Artgenossen. Doch die künstlichen Schallquellen zur Suche nach Bodenschätzen, von Schiffen und Ölbohrplattformen verursachen zusätzlichen Lärm, dem die Tiere sich aber nicht immer durch Flucht entziehen, erklärt der Biologe: "Es ist fast wie beim Menschen: Während sich manche Teenager von lauter Musik angezogen fühlen und zu ihm hin wandern, wenden sich andere eher ab. Offensichtlich wandern manche Fische zu lauten Schallquellen oder verstecken sich an Ort und Stelle in ihren Nestern, statt zu fliehen." Zwar ließen sich die Ergebnisse der Studie nicht direkt auf andere Fischarten übertragen, doch Popper nimmt an, dass sie unter vergleichbaren Bedingungen ebenfalls ähnlich in Mitleidenschaft gezogen werden.
[Quelle: Cajo Kutzbach]