Migrationsforscher
Knaus: Geplante Grenzkontrollen sind untauglich zur Einschränkung irregulärer Migration

Der Migrationsforscher Knaus hält die von der Bundesregierung geplanten Grenzkontrollen für ein untaugliches Mittel zur Einschränkung der irregulären Migration.

    Gerald Knaus (Soziologe) im Interview am 24. Mai 2022 im Studio der ZDF Sendung "Lanz".
    Der Migrationsforscher Gerald Knaus hält Grenzkontrollen für untauglich. (IMAGO / teutopress)
    Knaus sagte im Deutschlandfunk, in vielen europäischen Ländern gebe es schon lange Kontrollen an den Grenzen, so etwa in Österreich. Dort sei die Zahl der Asylanträge aber nicht zurückgegangen, im Gegenteil. Er warne daher vor falschen Erwartungen, betonte der Wissenschaftler.
    Zugleich wies Knaus darauf hin, dass seit dem Krieg im Gaza-Streifen Straftaten mit islamistischem Hintergrund zugenommen hätten. Es sei nicht hilfreich, alle Zugewanderte unter einen Generalverdacht zu stellen. Es würden auch Anschläge verübt von Menschen, die schon lange in Deutschland lebten und sich hier radikalisiert hätten. Wichtig sei eine Kooperation mit den "Communities", dort kämen Hinweise her, die Straftaten verhinderten, wie etwa jetzt auch in Bayern.
    Polizisten hatten diese Woche einen 27-jährigen Syrer verhaftet, der einen Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Hof geplant haben soll. Nach Angaben der Behörden stammt der Hinweis auf den geplanten Anschlag von einem Zeugen aus dem Umfeld des Beschuldigten.
    Diese Nachricht wurde am 14.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.