
Knobloch nannte es unerträglich, dass 80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus auch nur der Verdacht bestehe, dass Nachkommen der einstigen Besitzer der von den Nazis geraubten Kunstwerke hingehalten würden. Sie rief die Verantwortlichen auf, nun "schnellstmöglich Klarheit" zu schaffen. Dass der Bayerische Landtag nun einstimmig entsprechende Maßnahmen beschlossen hat, begrüßte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern als einen ersten "unerlässlicher Schritt".
Arbeitskreis Provenienzforschung rät zur Besonnenheit
Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge wurden die Nachfahren von enteigneten Kunstbesitzern bisher nicht über NS-Raubkunst im Besitz der Staatsgemäldesammlungen informiert. Dabei soll die Herkunft der rund 200 geraubten Kunstwerke teils schon jahrelang bekannt sein. Die Museen wiesen die Vorwürfe zurück.
Der Arbeitskreis Provenienzforschung rät in der Debatte zur Besonnenheit. Eine offene und kritische Auseinandersetzung mit dem Umgang der Museen mit NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern und deren Restitutionspraxen sei notwendig, richtig und wichtig, betonte der Verein. In einer Mitteilung verwies er gleichzeitig auf schwierige Rahmenbedingungen der Provenienzforschung, etwa "prekäre Arbeitsbedingungen" und "infrastrukturelle Mängel". Damit müsse man sich auch beschäftigen, um die Herausforderungen realistisch bewerten und nachhaltig bewältigen zu können.
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Diese Nachricht wurde am 07.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.