Rotes Meer
Koalition gegen Huthi-Angriffe nimmt Gestalt an

Die internationale Koalition gegen Angriffe der Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer nimmt Gestalt an. Großbritannien meldete, der Zerstörer "HMS Diamond" sei im Roten Meer eingetroffen und habe sich dort drei US-Zerstörern und einer französischen Fregatte angeschlossen. Derweil prüft Deutschland noch eine Beteiligung, während sich die Huthis unbeeindruckt zeigen.

19.12.2023
    Der Zerstörer "HMS Diamond" der britischen Royal Navy fährt hinter einem kleineren Lotsenrboot her.
    Der Zerstörer "HMS Diamond" der britischen Royal Navy schloss sich anderen Schiffen an, um gegen die Angriffe der Huthi-Rebellen vorzugehen. (Archivbild) (picture alliance / empics / Andrew Matthews)
    Das italienische Verteidigungsministerium erklärte bereits, eine Fregatte solle noch heute ins Rote Meer entsandt werden, um sich an der Koalition zu beteiligen. Angesichts einer zunehmenden Zahl von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi im Jemen hatte das US-Militär zuvor mitgeteilt, dass es in der Region mit den Streitkräften anderer Länder zusammenarbeiten wolle. Deutschland prüft nach Angaben von Verteidigungsminister Pistorius eine Beteiligung. Noch nicht geklärt ist beispielsweise, ob für eine deutsche Beteiligung ein Mandat des Bundestages erforderlich wäre.
    Grünen-Fraktionsvize Brugger zeigte sich grundsätzlich offen für eine deutsche Beteiligung an der neuen Militärallianz. Die Verteidigungspolitikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur, angesichts der immensen Risiken auch für die zivile Schifffahrt sollte Deutschland auf keinen Fall reflexartig ablehnen. Es müssten schnell und sorgfältig Fragen nach der Rechtsgrundlage und den zur Verfügung stehenden Fähigkeiten geklärt werden.

    Verstärkte Angriffe auf Handelsschiffe

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen drohen damit, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, werde die Durchfahrt gewährt. Nach US-Angaben wurden allein gestern wieder zwei Schiffe angegriffen. US-Außenminister Blinken verurteilte in einem Telefonat mit dem saudi-arabischen Außenminister die fortdauernden Attacken und rief zur Zusammenarbeit auf, um die Sicherheit im Roten Meer zu gewährleisten.
    Die Huthis zeigten sich unbeeindruckt und bekräftigten, sie wollten ihre Angriffe in der Region fortsetzen. Das neue Bündnis werde die Rebellen nicht daran hindern, hieß es.

    Weiterführende Informationen

    Warum greifen die Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer an?
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    Diese Nachricht wurde am 19.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.