Die derzeit am höchsten gehandelte Variante für eine neue Regierung sei eine Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten, erklärte ARD-Korrespondent Jörg Seisselberg. Die hätten sich zwar über Jahre intensiv politisch beharkt, doch in der "verrücktesten Krise in der an verrückten Krise nicht armen Geschichte Italiens" sei derzeit keine Option auszuschließen - auch nicht eine Neuauflage der bisherigen Regierungskoalition oder eine sogenannte Koalition Ursula: eine Zusammenarbeit der Parteien, die bei der Wahl des EU-Kommissionsvorsitzes für Ursula von der Leyen gestimmt haben. Das wären Fünf-Sterne-Bewegung, Sozialdemokraten undd die Partei Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
"Dafür müsste die Fünf-Sterne-Bewegung aber mit dem Beelzebub ins Bett steigen", sagte Seisselberg. Berlusconi sei schließlich immer ihr großes Feindbild gewesen.
Mit seiner Idee, über ein Misstrauensvotum Neuwahlen zu erreichen, habe Italiens Innenminister Matteo Salvini sich jedenfalls verzockt, sagt Seisselberg. In den vergangenen Tagen habe sich eher eine Anti-Salvini-Koalition herausgeschält.