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Koalition gescheitert
"Die verrückteste Krise in der Geschichte Italiens"

In Italien ist die Regierungskoalition zwischen der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Lega gescheitert. Klarer Verlierer ist nach Einschätzung von Rom-Korrespondent Jörg Seisselberg Italiens Innenminister Matteo Salvini. Plötzlich lägen bisher undenkbare Koalitionsoptionen auf dem Tisch.

Jörg Seisselberg im Gespräch mit Philipp May |
Italiens Innenminister Matteo Salvini
Italiens Innenminister Matteo Salvini (picture alliance/Pacific Press/Fabio Sasso)
Die derzeit am höchsten gehandelte Variante für eine neue Regierung sei eine Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten, erklärte ARD-Korrespondent Jörg Seisselberg. Die hätten sich zwar über Jahre intensiv politisch beharkt, doch in der "verrücktesten Krise in der an verrückten Krise nicht armen Geschichte Italiens" sei derzeit keine Option auszuschließen - auch nicht eine Neuauflage der bisherigen Regierungskoalition oder eine sogenannte Koalition Ursula: eine Zusammenarbeit der Parteien, die bei der Wahl des EU-Kommissionsvorsitzes für Ursula von der Leyen gestimmt haben. Das wären Fünf-Sterne-Bewegung, Sozialdemokraten undd die Partei Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
"Dafür müsste die Fünf-Sterne-Bewegung aber mit dem Beelzebub ins Bett steigen", sagte Seisselberg. Berlusconi sei schließlich immer ihr großes Feindbild gewesen.
Mit seiner Idee, über ein Misstrauensvotum Neuwahlen zu erreichen, habe Italiens Innenminister Matteo Salvini sich jedenfalls verzockt, sagt Seisselberg. In den vergangenen Tagen habe sich eher eine Anti-Salvini-Koalition herausgeschält.