Die frohe Botschaft verkündete die Thüringer SPD auf Twitter: "69,93 Prozent für Rot-Rot-Grün", hieß es dort. Die Parteibasis stützte damit mehrheitlich den Kurs des Landesvorstandes, der sich bereits für ein gemeinsames Bündnis erstmals unter Führung eines linken Ministerpräsidenten ausgesprochen hatte. Beteiligt haben sich laut SPD-Landeschef Andreas Bausewein 77,5 Prozent der rund 4.300 SPD-Mitglieder Thüringens.
69,93 Prozent für Rot-Rot-Grün.— SPD Thüringen (@SPDThueringen) November 4, 2014
Jetzt können die Koalitionsgespräche mit der Linkspartei und Grünen beginnen. Der Spitzenkandidat der Linkspartei, Bodo Ramelow, hat nach dem Votum der SPD-Basis nun gute Chancen, im Dezember zum Regierungschef gewählt zu werden.
SPD-Bundesspitze: "Ein überzeugendes Ergebnis"
Die SPD-Bundesspitze hält die Zustimmung von 70 Prozent ihrer Thüringer Parteimitglieder für rot-rot-grüne Koalitionsverhandlungen für ein überzeugendes Ergebnis. "Damit herrscht Klarheit, welche Regierung künftig die Geschäfte in Erfurt führen soll", sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi. "Die SPD in Thüringen hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht." Fahimi persönlich verstehe auch jene, die Vorbehalte und Bedenken haben gegen eine Landesregierung unter Führung der Linken. "Vielleicht ist es aber 25 Jahre nach dem Fall der Mauer und unter besonderer Berücksichtigung der Person Bodo Ramelow gerade an der Zeit, die Linke in die Regierungsverantwortung in Erfurt zu nehmen."
Die Linkspartei hat das klare Votum der Thüringer SPD-Basis für Rot-Rot-Grün als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem Politikwechsel bezeichnet. "Das Ergebnis ist ein positives Signal der Übereinstimmung bei dem grundsätzlichen Wunsch aller drei Parteien, das Land Thüringen nach vorn zu bringen", erklärte Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn.
Die SPD war bei der Landtagswahl in Thüringen im September auf gut 12 Prozent abgestürzt. Sie wurde weit hinter CDU und Linkspartei nur drittstärkste Kraft. Bisher hatte sie gemeinsam mit der CDU regiert.
(tzi/stfr)