Die Zeitung beruft sich nun auf Informationen aus dem Landes-Innenministerium und zitiert einen Bericht aus der Sitzung des Innenausschusses vom 29. September. Demnach hat der Jugendliche auch bestätigt, dass er eine Bombe bauen wollte. Der Syrer sitzt zur Zeit in Untersuchungshaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Dass er Kontakte zum IS hatte, teilte die Polizei bereits am Tag nach seiner Festnahme mit.
Der Bericht aus dem Innenausschuss legt der Zeitung zufolge dar, wie die Polizei auf das Mobiltelefon des Verdächtigen aufmerksam wurde. Auf dem Telefon entdeckten die Ermittler später einen Chat mit einem Unbekannten, der den Syrer aufgefordert habe, eine Bombe zu bauen. Der Chat belege auch die Radikalisierung des jungen Mannes.
Ein Vorstandsmitglied einer Moschee in Köln-Porz gab offenbar den entscheidenden Hinweis - per Telefon beim Notruf der Polizei. Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" informierte das Vorstandsmitglied die Polizei über einen männlichen Verdächtigen. Dieser habe geäußert, "sich für den IS umbringen zu wollen" und "wie eine lebende Bombe" gewirkt. Auch sei der junge Mann in der Moschee aufgefallen, weil er gesagt habe, es seien gar keine "richtigen Muslime" in dem Gotteshaus. Noch am gleichen Abend durchsuchte die Polizei den persönlichen Besitz des Syrers und stieß auf sein Mobiltelefon - und den verdächtigen Chatverlauf.
Zuletzt hatte es mehrere Festnahmen von mutmaßlichen IS-Anhängern gegeben, im Ausland wie in Deutschland. In Wuppertal wurde vor einigen Tagen ein 20-jähriger Spanier im Rahmen einer internationalen Polizeiaktion festgenommen. Ein mutmaßlicher IS-Kämpfer wurde von den französischen Behörden nach Deutschland überstellt, weil er mit Anschlagsplänen in Düsseldorf in Verbindung gebracht wurde. Am Flughafen Düsseldorf nahmen die Behörden vor rund einer Woche einen Deutschen fest, der sich dem IS angeschlossen haben soll.
(jcs/kb)