
Zu sehen sein soll ein Wagen, auf dem eine Figur mit heruntergelassener Hose und blankem Gesäß über mehreren zum Hitlergruß ausgestreckten Armen hängt - an einem prangt das Logo der AfD.
Das Männchen solle symbolisch und stellvertretend für alle Karnevalisten sein Geschäft verrichten auf die Rechtspopulisten in diesem Land, sagte Zugleiter Holger Kirsch. "Das ist ein bisschen derber, aber ich glaube, wir sind an einem Punkt angelangt in diesem Land, wo es dazu keine Alternative mehr gibt." Der Wagen richte sich ganz konkret gegen die AfD. Das teilweise menschenverachtende Verhalten dieser Partei sei unerträglich, so Kirsch: "Und das gilt es abzustrafen."
Parodie auch auf viele Ampel-Politiker
Daneben präsentierten die Karnevalisten weiteren Wagen für den Rosenmontagzug, der kommende Woche durch die Kölner Straßen rollen soll. So wird etwa Bundeskanzler Scholz als friedlich schlummerndes Faultier mitfahren. Finanzminister Lindner wird als schwitzendes Sparschwein gezeigt, Wirtschaftsminister Habeck schiebt seine Parteikollegin Ricarda Lang bei einem "Willkürenritt" umher.
Auf weltpolitischer Ebene wird in Köln etwa der ukrainische Präsident Selenskyj karikiert, der einen Soldatenhelm in der Hand hält. Dazu stellt er sich die Frage: "To be or NATO be".
Hunderttausende Besucher an der Strecke erwartet
Auch in Mainz präsentierten die Veranstalter ihre diesjährigen Motivwagen. Dort wird zum Beispiel Bundesgesundheitsminister Lauterbach als "Master of Desaster" parodiert. Und die Parteivorsitzenden Alice Weidel (AfD) und Sahra Wagenknecht (BSW) lassen ihre nackten Beine aus einem Wagen hängen, den der russische Präsident Putin mit blutigen Händen steuert. "Die Barbies es nicht interessiert, dass ein Verbrecher sie chauffiert", reimt der Mainzer Carneval-Verein dazu.
Mainz und Köln zählen neben Düsseldorf zu den bedeutendsten Karnevalshochburgen in Deutschland. Zu den Umzügen am kommenden Montag werden Hunderttausende Menschen erwartet. In Düsseldorf werden die Motivwagen von Jacques Tilly bis zum Morgen des Rosenmontags traditionell geheim gehalten.