Eine Studie der Universität Mailand lieferte jetzt Belege dafür, dass die Droge nicht erst im 19. Jahrhundert in Europa konsumiert wurde. Die italienische Forschungsgruppe untersuchte mumifiziertes Gehirngewebe von in Mailand bestatteten Personen aus einer Krypta. Die Toten waren zuvor wahrscheinlich im "Großen Spital" (Ca' Granda) behandelt worden, einem Anlaufpunkt für arme Menschen. In den Gewebeproben von zwei Menschen stieß das Team dann überraschend auf das Alkaloid Kokain.
Die Forschergruppe schreibt im Journal of Archaeological Science, dass die Menschen aus der Krypta die traditionelle Konsumvariante genutzt und die Blätter gekaut haben. Sie wollten damit wohl ihre Leiden auf eigene Faust behandeln oder sich einfach nur berauschen. Kokain wurde unter anderem als lokales Betäubungsmittel eingesetzt.
Diese Nachricht wurde am 25.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.