Berliner Haushalt
Komische Oper soll weiter saniert werden - Kulturszene nach endgültigem Beschluss zu Einsparungen "bestürzt"

Der im Raum stehende Baustopp bei der Komischen Oper in Berlin ist wohl vom Tisch. Er sei sicher, dass die Sanierung des Gebäudes in Berlin-Mitte fortgesetzt werde, sagte der Regierende Bürgermeister Wegner in einer Regierungserklärung im Abgeordnetenhaus zu den beschlossenen Kürzungen auch im Kulturetat. 

    Eine Außenansicht der Komischen Oper mit dem Logo des Hauses in Berlin Mitte.
    Die Komische Oper in Berlin Mitte wird derzeit saniert, es drohte ein Baustopp. (picture alliance / dpa / XAMAX)
    Das Haus sei von großer Bedeutung für die Kulturmetropole Berlin, führte der CDU-Politiker aus. Er begrüßte, dass "die Komische Oper (...) eigene Vorschläge gemacht hat, damit wir die Sanierung kostengünstiger umsetzen können".
    Bisher waren Gesamtkosten in einer Größenordnung von 500 Millionen Euro angesetzt. In einer ersten Sparliste der schwarz-roten Koalition in Berlin war vorgesehen, zehn Millionen Euro für die Sanierung im kommenden Jahr zu streichen. Daraufhin machten Berichte über einen möglichen Baustopp die Runde. Die Komische Oper selbst warnte vor einer Kostenexplosion in Folge. Der frühere Intendant des mehrmaligen "Opernhauses des Jahres", Barrie Kosky, warnte sogar, ein Baustopp könnte das Ende des Opernhauses bedeuten.

    Kulturbranche muss 130 Millionen Euro sparen

    Insgesamt muss die Berliner Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro einsparen, wie das Abgeordnetenhaus nun endgültig beschloss. Zwar wurden etliche Kürzungen noch zurückgenommen, die Szene äußerte sich aber dennoch "bestürzt" über den Parlamentsbeschluss. "Der Senat nimmt dem kulturellen Leben in der Stadt die Luft", heißt es in einem gemeinsamen Statement. Die jetzt beschlossenen Kürzungen bedrohten Arbeitsplätze, die kulturelle Vielfalt und den Wesenskern Berlins.
    Kultursenator Chialo (CDU) stellte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erneut heraus, dass Kinder- und Jugendtheater von Kürzungen verschont blieben. Kulturstaatsministerin Roth kritisierte die Kürzungen dennoch. Die Grünen-Politikerin sagte "Zeit Online": "Die Brutalität, mit der in Berlin vorgegangen wird, scheint mir schon Ausdruck einer anderen Vorstellung von Kulturpolitik zu sein." Generell werde die Bedeutung der Kultur massiv unterschätzt.
    Diese Nachricht wurde am 19.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.