Mit dem Fußball sollte sich eigentlich keiner freiwillig anlegen, Fußball hat in Deutschland Heiligenstatus, wird abgöttisch geliebt. Wer sich mit dem Fußball streitet, hat in der öffentlichen Wahrnehmung verloren, bevor das Urteil gesprochen ist. Dabei hört eigentlich ja bei Geld die Freundschaft auf - die zum Fußball aber nicht. Da wird ohne zu murren ordentlich drauf gezahlt, koste es was es wolle: nicht nur für Bratwurst, Bier und Kurventicket. Selbstverständlich auch für Polizeikosten, die dem Steuerzahler schon seit Jahren untergejubelt werden. Bremen, das als Haushaltsnotlageland jeden Euro umdrehen muss, bevor es ihn ausgibt, wollte Schluss machen mit dem Dilemma, sich das Geld wiederholen von der millionenschweren Liga.
Die DFL geht 1:0 in Führung
Der Versuch aber, vor dem Gericht Recht zu bekommen, ist gescheitert. Die Gebührenbescheide Bremens an die Deutsche Fußballliga sind unrechtmäßig. Damit ist die DFL mit 1:0 in Führung gegangen, ob es am Ende für den Ligaverband auch zu drei Punkten reicht, ist zweifelhaft.
Es ist im Moment nur ein Scheinsieg der Funktionäre, weil Bremen es verpasst hat, vor dem Versenden von Rechnungen für Polizeikosten eine für alle transparente Kostenordnung aufzustellen. Das lässt sich schnell nachholen - und dann muss nur noch der richtige Adressat für die Gebührenbescheide gefunden werden. Denn für Fußball-Bundesligaspiele in Bremen, so das Gericht, trägt nicht nur die DFL Verantwortung, sondern auch der in dieser Region so beliebte Fußball Verein Werder. Und genau da beginnt es heikel zu werden, denn mit seinem zugkräftigsten Imageträger möchte es sich Bremen gewiss nicht verderben.
Annäherung statt zähe Gerichtsprozesse
Viel klüger ist es, das Gesprächsangebot der Deutschen Fußballliga anzunehmen. Eine erste Anbahnung hat es zwischen Ligapräsident Rauball und Innensenator Mäurer bereits gegeben. So ließen sich zähe und jahrelange Gerichtsprozesse vermeiden und vielleicht kommt auch eine Lösung dabei heraus, die Geld spart und das Fußballereignis weniger unsicher macht. Dann hätten nicht nur Bremen und die DFL, sondern auch der friedliebende Zuschauer gewonnen.