
"Darüber hinaus werden alle Gespräche mit China bezüglich der von ihnen gewünschten Treffen mit uns abgebrochen!", schrieb er auf der Plattform Truth Social. Treffen mit anderen Ländern, die ebenfalls um Gespräche gebeten hätten, würden dagegen sofort beginnen.
Auf die wegen seiner Zollpolitik weltweit fallenden Börsenkurse reagierte Trump mit Durchhalteparolen an die US-Bevölkerung: "Seid nicht schwach! Seid nicht dumm! Seid keine Panikbesessenen". Mit Stärke, Mut und Geduld werde alles großartig werden.
Seit dem Wochenende gilt bereits der generelle "Mindestsatz" von zehn Prozent für Einfuhren in die USA. Er addiert sich zu bevor bereits bestehenden Zöllen hinzu. Ab Mittwoch werden dann 60 Staaten, darunter die EU, Japan und China, mit noch höheren Zöllen belegt. Für Einfuhren aus der Europäischen Union gilt dann ein genereller 20-prozentiger Aufschlag, für Importe aus China sind es 34 Prozent.
Vergeltungsmaßnahmen der EU nächste Woche
Die EU will nach Angaben von Handelskommissar Sefcovic am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Die Maßnahmen enthalten demnach die bereits seit längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf Jeans, Motorräder und Erdnussbutter. Eine endgültige Einigung auf die Liste der betroffenen Waren soll am Mittwoch dieser Woche erfolgen. Beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg gab es keine einhellige Meinung über das weitere Vorgehen.
Von der Leyen: Angebot an USA zur Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte zuvor vorgeschlagen, alle gegenseitigen Zölle auf Industriegüter aufzuheben. Europa sei immer zu einem guten Geschäft bereit. Darum habe man die "Null-für-Null-Zölle" angeboten, sagte von der Leyen in Brüssel. Sie betonte zugleich, dass die EU in dem Konflikt auch zu Gegenmaßnahmen bereit sei.
Angesichts der jüngsten Ankündigungen von Trump verzeichneten die Aktienmärkte weltweit teils erhebliche Einbrüche. Der DAX in Frankfurt am Main gab um mehr als vier Prozent Prozent nach. An der japanischen Leitbörse in Tokio fiel der Nikkei-Index um knapp acht Prozent. Auch die Börsen in London, Shanghai und Sydney verzeichneten deutliche Verluste. An der New Yorker Börse sackte der Dow-Jones-Index zum Handelsstart zwar ab, konnte sich aber im Handelsverlauf erholen und schloss nur knapp ein Prozent tiefer.
Israel will Zölle auf US-Importe aufheben
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat bei seinem Besuch in Washington angekündigt, er werde Zölle auf Importe aus den USA und andere Handelshemmnisse aufheben. Israel könne anderen Ländern als Vorbild dienen. Präsident Trump zeigte sich erfreut, ließ aber offen, wie er auf das Angebot reagieren will. Vergangene Woche hatte er für Einfuhren aus Israel Zölle in Höhe von 17 Prozent angekündigt.
Kanada wandte sich unterdessen an die Welthandelsorganisation und beantragte die Aufnahme von Konsultationen mit den USA. Das Nachbarland ist von zusätzlichen US-Zöllen auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos betroffen. Japans Regierungschef Ishiba zeigte sich gesprächsbereit und kündigte ein "Maßnahmenpaket" an. Auch für Japan gelten die Autozölle. Zudem belegte Trump japanische Importe mit einem Zusatzzoll von 24 Prozent.
Börsengespräch aus Frankfurt (Audio)
Diese Nachricht wurde am 07.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.