MeToo in Frankreich
Kommission fordert Verbot der Sexualisierung von Kindern

In Frankreich soll die Sexualisierung von Kindern in Filmen und bei Modenschauen grundsätzlich verboten werden. Das ist einer von 86 Vorschlägen einer parlamentarischen Untersuchungskommission zu sexueller Gewalt im Kultursektor, aus deren Bericht die Nachrichtenagentur AFP zitiert.

    Eine Filmkamera auf einem Stativ ist seitlich zu sehen. Der Hintergrund ist verschwommen.
    Kinder sollen bei Dreharbeiten und Modenschauen in Frankreich besser vor sexualisierter Gewalt geschützt werden. (picture alliance / dpa / Stefan Sauer)
    Die Autoren empfehlen außerdem, Minderjährige bei Castings und Dreharbeiten von ihren Eltern oder Betreuern begleiten zu lassen. Castings sollen in Büros und nicht in Hotelzimmern stattfinden, Nacktszenen verboten sein. Für Sexszenen in Filmen empfiehlt die Kommission einen Ansprechpartner vor Ort, auch bei erwachsenen Schauspielern. Beim Einsatz von Kindern unter sieben Jahren soll ein Psychologe hinzugezogen werden.
    In dem Bericht heißt es demnach: "Nach wochenlangen Anhörungen müssen wir feststellen, dass sexistische und sexuelle Gewalt in der Welt der Kultur systematisch und anhaltend ist."
    Die Kommission war auf Initiative der Schauspielerin Judith Godrèche eingesetzt worden. Sie gilt in Frankreich als prominenteste Vertreterin der MeToo-Bewegung. Für den Bericht wurden 350 Persönlichkeiten aus den Bereichen Film, Fernsehen und Theater sechs Monate lang angehört.
    Diese Nachricht wurde am 11.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.